Auch wenn die Mengenverkäufe von dem mit seiner Helm-Sicherheitstechnologie auftrumpfenden börsennotierten Anbieter MIPS AB im dritten Verkaufsquartal aufgrund der US-Strafzölle auf Made in China ausgebremst wurden, schauen die Schweden zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2019 und darüber hinaus.
Während die Gesamtverkäufe im dritten Verkaufsquartal und im Vergleich vom Vorjahreszeitraum Juli bis September nur um 3 Prozent auf 52,9 Millionen SEK (4,9 Millionen Euro) wuchs (organisches Wachstum: minus 6 Prozent), konnte der operative Gewinn von 20,5 Millionen SEK (1,9 Millionen Euro) auch nur 1,3 Prozent – unter anderem auch durch höhere Kosten aufgrund der Stärkung der Organisation – zulegen. Dazu MIPS-President und -CEO Max Strandwitz: »Das rückläufige Umsatzwachstum im Quartal ist vor allem auf einen spürbar langsamen Quartalsstart zurückzuführen. Einige unserer größeren US-Kunden nahmen angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit den neuen Handelszöllen zwischen den USA und China, die im Laufe des Quartals eingeführt wurden, eine vorsichtige Haltung ein.«
Sehr gute drei Verkaufsquartale
Mit den sehr guten ersten zwei Verkaufsquartalen im Rücken (Umsatzplus in den ersten drei Monaten von 91und in den zweiten drei Monaten von 49 Prozent!) fiel das Gesamtergebnis für Januar bis September 2019 dann allerdings weitaus besser aus. Demnach konnten die Gesamtverkäufe der ersten drei Verkaufsquartale um 38 Prozent auf nunmehr 180,4 Millionen SEK (16,8 Millionen Euro) zulegen (organisches Wachstum: plus 20,8 Prozent). Und der operative Gewinn lag mit 69 Millionen SEK (6,4 Millionen Euro) satte 55,8 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.
Neue Großkunden 2020
Das gute Abschneiden liegt unter anderem auch daran, dass nicht nur wie bereits berichtet Landsmann POC wieder mit MIPS kooperiert, sondern drei große deutschen Helmanbieter (Alpina, KED und Uvex) ebenfalls die innovative MIPS-Technologie aufsetzen. Zudem stattet der deutsche Bikeanbieter Cube Bikes seine Bikehelm-Range mit der MIPS-Technologie aus. »Die neuen Kunden sorgen für eine effektivere Marktdurchdringung und Wachstumssteigerung in Europa«, heißt es im aktuellen MIPS-Geschäftsbericht. Anders ausgedrückt: Der MIPS-Kundenstamm ist in seiner allerdings noch jungen Geschichte so groß wie nie.
Plan 2025: Neue größere Ziele
Aufgrund dieser guten Ausgangslage hatte MIPS-Chef Max Strandwitz bereits im September einen neuen langfristigen Geschäftsplan mit diversen Zielen bis zum Jahr 2025 vorgestellt: »In Zukunft wollen wir uns auf drei Hauptkategorien konzentrieren, Sporthelme, Motorradhelme und Schutzhelme. Diese Fokusbereiche, zusammen mit einem breiteren Produktangebot und der Erschließung eines wesentlich größeren Marktes, haben unser anvisiertes Ziel von 43 Millionen auf 130 Millionen Helme erhöht. Unser neuer Plan und unsere neue Strategie beinhalten das Ziel, bis 2025 einen Nettoumsatz von mehr als 1 Milliarde SEK (933,4 Millionen Euro) zu erreichen, eine EBIT-Marge von mehr als 40 Prozent zu erzielen und mindestens 50 Prozent des Jahresüberschusses als Dividende über die Zeit auszuschütten.«
Organisatorische Weichenstellung
Um diese Ziele auch tatsächlich zu erreichen wurden bereits die Weichen gestellt. Die MIPS-Unternehmensorganisation wird derzeit ausgebaut. Somit will man sich unter anderem im Sektor Moto noch besser positionieren und die derzeitigen Fortschritte im Sektor Safety fortsetzen. Gerade im letzten Bereich sehen Strandwitz und sein Team noch großes Potenzial sehen: »Wir arbeiten hauptsächlich an der Stärkung unserer Vertriebsorganisation, um mehr kategoriespezifische Kompetenz zu erlangen, sowie unserer Marketing- und F&E-Organisationen.«
Ergo sieht der MIPS-Chef sein Unternehmen mit dem aktuellen und durch Key Player gestärkten Kundenstamm sowie den neu gestarteten strategischen Initiativen im Rücken »in einer guten Position, um die Einhaltung unserer neu gesetzten Ziele für 2025 zu erreichen.«
Text: Jo Beckendorff, Foto: MIPS