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Mips 2023: maue Zahlen – Lichtblick: Fahrradhelm-Aufträge wachsen wieder
Keine Frage: das Jahr 2023 hat den Helmsicherheits-Technologieanbieter Mips AB gebeutelt. Dazu beigetragen hat vor allem die von hohen Lagerbeständen und gesunkener Nachfrage betroffene Kategorie Fahrradhelme. Einziger Lichtblick: im vierten Jahresquartal konnte diese Kategorie erstmals wieder wachsen. Anders ausgedrückt: der Auftragseingang zieht wieder an.
Foto: Mips
Die für die Schweden so wichtige Helmkategorie Fahrrad hat Mips im Geschäftsjahr 2023 ins Schwitzen gebracht. Lichtblick: anders als die im Vergleich kleinere Kategorie Motorcycle nahm der Auftrageingang für Fahrradhelme im vierten Geschäftsquartal erstmals wieder zu.Foto: Mips

Laut MIPS-President und -CEO Max Strandwitz hat der Fahrradsektor seit Herbst 2022 mit einem sogenannten »Bullwhip-Effekt« zu kämpfen. Der sei durch einen zu aggressiven Aufbau von Lagerbeständen während des schnellen Wachstums während der Pandemie verursacht worden: »Die Kategorie Fahrräder ist eine sehr wichtige Unterkategorie für uns, und im vierten Quartal konnten wir ein Umsatzwachstum und positive Entwicklungen bei den meisten unserer großen Kunden verzeichnen.«
Das vierte Geschäftsquartal
Nichtdestotrotz hielten die schwierige Marktbedingungen im vierten Quartal weiter an. So lag man im vierten Geschäftsquartal mit einem erzielten Gesamtumsatz von 91 Millionen SEK (8,08 Millionen Euro) im Vergleich zu 10 bis 12/2022 mit 15 Prozent im Minus (minus 13 Prozent nach Bereinigung um Wechselkurs-Effekte).
Von diesem Quartals-Umsatz entfielen:

– 85 Millionen SEK (7,54 Millionen Euro) auf die Kategorie Sports (inkl. Unterkategorie Fahrrad und Snow – minus 10,5 Prozent)
– je 3 Millionen SEK (0,27 Millionen Euro) auf die Kategorien Motorcycle (minus 70 Prozent) und Safety (plus/minus 0 Prozent).

Laut Strandwitz wurde die Kategorie Sports auch von einer langsameren Entwicklung der Unterkategorie Snow ausgebremst. Der Markt in der Kategorie Motorcycle gestaltet sich für Mips hingegen weiterhin extrem schwierig.
Geographisch aufgeteilt entfielen vom vierten Quartalsumsatz:

– 85 Millionen SEK (7,54 Millionen Euro, minus 26,7 Prozent) auf Nordamerika
– 20 Millionen SEK (1,78 Millionen Euro, plus 11,1 Prozent) auf Europa, – 5 Millionen SEK (0,44 Millionen Euro, minus 16,7 Prozent) auf die eigens ausgewiesene Heimat Schweden
– 11 Millionen SEK (0,98 Millionen Euro, plus 37,5 Prozent) auf Asien und Australien.

Das Betriebsergebnis lag mit seinen 17 Millionen SEK (1,51 Millionen Euro) 29,2 Prozent unter dem des vierten Quartals des Vorjahres. Das EBITDA lag bei 22 Millionen SEK (1,95 Millionen Euro – 10 bis 12/2022: 29 Millionen SEK = 2,57 Millionen Euro). Der Nettogewinn des letzten 2023er-Geschäftsquartals lag mit seinen 16 Millionen SEK (1,42 Millionen Euro) 15,8 Prozent unter den 24 Millionen SEK (2,13 Millionen Euro) von 10 bis 12/2022.
Das Gesamtjahr 2023
Dass es vor dem vierten Geschäftsquartals noch schlechter lief, belegt ein Blick auf die von Mips vorgelegten Gesamtjahres-Zahlen: hier sank der Gesamtumsatz um 37 Prozent (wechselkursbereinigt um 39 Prozent) auf 357 Millionen SEK (31,68 Millionen Euro).
Aufgeteilt nach Kategorien sieht dieser Gesamtumsatz wie folgt aus:

– Sports: 323 Millionen SEK (28,66 Millionen Euro, minus 36,8 Prozent)
– Motorcycle: 22 Millionen SEK (1,95 Millionen Euro, minus 53,2 Prozent)
– Safety: 12 Millionen SEK (1,06 Millionen Euro, plus 200 Prozent)

Die geographische Umsatz-Aufteilung ist wie folgt:

– Nordamerika: 207 Millionen SEK (18,37 Millionen Euro, minus 43,9 Prozent)
– Europa: 82 Millionen SEK (7,28 Millionen Euro, minus 35,4 Prozent)
– Schweden: 18 Millionen SEK (1,60 Millionen Euro, minus 58,1 Prozent)
– Asien und Australien: 50 Millionen SEK (4,44 Millionen Euro, plus 100 Prozent)

Dazu Strandwitz: »Im Einklang mit unserer langfristigen Strategie haben wir auch in diesem Jahr in die Produktentwicklung und den Aufbau von Marken investiert. Die mit diesen Aktivitäten verbundenen Kosten in Verbindung mit dem unserer Meinung nach vorübergehenden Rückgang des Nettoumsatzes sowie negativen Wechselkurseffekten wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus.«
So sank auch das 2023er-Betriebsergebnis auf 70 Millionen SEK (6,21 Millionen Euro) im Vergleich zu 10 bis 12/2022 um 69,4 Prozent. Der Nettogewinn lag bei 64 Millionen SEK (5,68 Millionen Euro). Zum Vergleich: im Vorjahr 2022 waren es 175 Millionen SEK (15,53 Millionen Euro).
Ausblick
Natürlich sind die Schweden mit der finanziellen Leistung ihres Geschäftsjahres 2023 nicht zufrieden. »Es war ein schwieriges Jahr mit herausfordernden externen Faktoren, denen wir mit allen Kräften begegnet sind. Wir haben unsere Position weiter ausgebaut und unser Angebot sowie Mips als Marke gestärkt. Dies war möglich dank unserer anhaltenden Investitionen in unsere strategischen Initiativen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die richtige Strategie haben«, betont Strandwitz.
Trotz schwieriger äußerer Bedingungen schaut Mips weiterhin zukunftsorientiert nach vorne. Langfristiges Ziel ist es weiterhin, »organisch zu wachsen und bis 2027 einen Nettoumsatz von über 2 Milliarden SEK (177,45 Millionen Euro) zu erzielen, eine EBIT-Marge von mehr als 50 Prozent zu erreichen und etwa 50 Prozent des jährlichen Nettogewinns als Dividende auszuschütten«.

Text: Jo Beckendorff

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