Hohe Bestände an Fahrradhelmen im Handel und Produktionsdrosselungen der Helmhersteller machen Mips zu schaffen. Die Schweden, die Sicherheitssysteme für Sporthelme entwickeln, die seitlich auftreffende Aufprallkräfte ableiten, haben jetzt ihren Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2022 vorgelegt: Sowohl Umsatz als auch Gewinn gingen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zurück.
Im dritten Quartal sank der Nettoumsatz um 39 Prozent auf 113 Millionen Schwedische Kronen (10,3 Millionen Euro). Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug der betrug der Rückgang 50 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 66 Prozent auf 37 Millionen SEK (von 110 Millionen Schwedischen Kronen bzw. von 10,03 Millionen Euro auf 3,37 Millionen Euro), die Gewinnspanne betrug 32,8 Prozent (59,6 Prozent im Vorjahreszeitraum).
Für das bisherige Gesamtjahr kommt Mips immer noch auf einen Umsatzanstieg von elf Prozent auf 456 Millionen Schwedische Kronen (41,56 Millionen Euro, von 410 Millionen Schwedische Kronen/37,37 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum). Das Betriebsergebnis (EBIT) ist aber rückläufig (um sieben Prozent von 221 Millionen Schwedischen Kronen/20,14 Millionen Euro auf 205 Millionen Schwedische Kronen/18,69 Millionen Euro), ebenso die Gewinnspanne (von 54,1 auf 45,1 Prozent).
CEO Max Strandwitz macht vor allem einen »schwierigen Fahrradmarkt« verantwortlich für den sinkenden Umsatz und die schlechtere Rentabilität.
Schon im Zwischenbericht zum zweiten Quartal 2022 hatte Mips darauf hingewiesen, dass nach einem sehr starken Wachstum im Jahr 2021 eine partielle Verlangsamung zu sehen sei. Dieser Ausblick wurde im September noch einmal verschärft, wie schnell und in welchem Ausmaß der Fahrradsektor sich verlangsame sei unterschätzt worden. Im dritten Quartal sei nun in der bei Mips starken Produktgruppe Fahrradhelme der Umsatz zurückgegangen. Händler in aller Welt hätten zu hohe Lagerbestände an Fahrrädern und Fahrradzubehör aufgebaut und so würden die Helmhersteller mit Blick auf die kommende Saison jetzt mit angezogener Handbremse produzieren.
Trotz des schwierigen Umfelds geben es aber in den anderen Helmkategorien eine positive Entwicklung. Die schwierige Markt- und Lagersituation in der Fahrradbranche werde aber wohl noch anhalten und so Umsatz und die Ergebnisse von Mips in den restlichen Monaten von 2022 sowie auch Anfang 2023 dämpfen, schätzt Strandwitz. Ein Großteil der Produktion von Fahrradhelmen konzentriert sich traditionell in der zweiten Jahreshälfte.
Dennoch geht Mips davon aus, dass die Zurückhaltung in der Fahrradbranche von kurzer Dauer sein wird und die Lagerbestände im ersten Halbjahr 2023 wieder ausgeglichen werden. Starke Trends wie E-Bikes, Pendeln per Rad und der Wunsch der Menschen nach mehr Zeit im Freien würden langfristig die Verkäufe stützen. Die Sparte Motorradhelme entwickle sich gut und auch bei Sicherheitshelmen glaubt Mips an gute Verkäufe der Zukunft und hat besonders die USA als Schlüsselmarkt für Schutzhelme mit Mips im Visier.
vz/Foto: Mips