Certified Good Mobility ist das Green-Building-Zertifikat für Mobilität. Damit zeichnen das Berliner Good Mobility Council die Qualität von Mobilität in Quartieren, Neubauten und Bestandsgebäuden aus. Das Gesamtkonzept von Grünen Weiler wurde nun mit dem Platin-Zertifikat ausgezeichnet. In seiner Würdigung hebt der Good Mobility Council das Leitmotiv des Mobilitätskonzepts » Gemeinschaft als Grundprinzip!« hervor.
Der Grüne Weiler wird 2025 fertiggestellt. Nach dem Einzug startet die Voll-Zertifizierung durch den Good Mobility Council. In dieser wird dann die Leistungsfähigkeit des Mobilitätskonzepts und die Zufriedenheit mit den Mobilitätsangeboten erhoben.
»Wir messen im nächsten Jahr den Mobilitäts-Fußabdruck des Grünen Weilers. Konkret erheben wir, welche Verkehrsmittel die Menschen tatsächlich nutzen. Das ist eine Art Erfolgsmessung für die Mobilitätswende« erklärt Good Mobility Council-Geschäftsführer Dr. Ingo Kucz, »damit können wir nachweisen, welchen Einfluss der Grüne Weiler auf die Mobilitätswende in Münster hat. Darin enthalten sind die CO2-Emissionen und der Modal Split. Das ist ein Wert, der aufzeigt, welche Verkehrsmittel wie häufig genutzt werden. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse unserer Messung, und wir freuen uns auf die Übergabe des Vollzertifikats im kommenden Jahr.«
Zusammen mit der Berliner Mobilitätsberatung Isicargo GmbH – in der Bikebranche eher als Lastenrad-Anbieter bekannt – hat die private Wohnungsbau-Genossenschaft Grüner Weiler auf dem Gelände der ehemaligen Oxford-Kaserne Münster eine Mobilitäts-Pionierleistung bei dem dort in den kommenden Jahren entstehenden Oxford-Quartier umgesetzt: mehr als 250 Menschen in 126 Wohneinheiten setzen dort voll auf Laufen, Fahrrad, Carsharing und den ÖPNV.
»Am Beispiel des Grünen Weilers sehen wir: Mobilitätswende schaffen wir nur zusammen. Hier hat sich eine Gemeinschaft gefunden, die aus innerer Überzeugung die Mobilitätswende ins Oxford-Quartier trägt. Anstelle eines autozentrierten Quartiers werden wir hier eine lebenswertes Stück Stadt erleben. Gefordert waren 66 Autostellplätze. Realisiert werden jetzt nur 25. Mobilitätsbedarfe werden durch neun stationsgebundene CarSharing-Fahrzeuge sowie circa 15 Sharing- Lastenräder als Angebot der Genossenschaft abgedeckt. Das ist gelebte Mobilitätswende«, hob Dr. Ingo Kucz in seiner Laudation hervor.
»Als Genossenschaft ist es uns in Abstimmungen mit der Stadt Münster gelungen, unsere Vision einer nachhaltigen Mobilität umzusetzen«, freut sich das ehrenamtliche Mitglied im Grüne Weiler-Mobilitätsteam Felix Austen, »durch das überzeugende und weitreichende Mobilitätskonzept verzichteten wir auf den Bau vieler PKW-Stellplätzen. Im Normalfall sind nämlich sehr viele PKW-Stellplätze für ein solches Projekt Standard. Das ist nicht nur ein Erfolg fürs Klima und gesunde Mobilität, sondern spart auch finanzielle Mittel. Dieses Geld investieren wir stattdessen in Infrastrukturen für Mobilität. Zum Beispiel in ein großes Veloparkhaus für Fahrräder, in Barrierefreiheit und ein Sharing-Konzept inklusive Aufbau einer Selbsthilfewerkstatt.«
»Wir haben hier konsequent angewendet, wofür Münster deutschlandweit bekannt ist: Nachhaltige Mobilität!«, ergänzt Isicargo-Geschäftsführer Andras Brünung in seiner Rolle als Good Mobility Fellow, der zusammen mit dem Mobilitätsteam des Grünen Weilers das Mobilitätskonzept entwickelt und die Planungsprozesse optimiert hat, »Mobilität, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Das heißt: Vorfahrt für das Fahrrad, Lastenräder und das Gehen. Das Oxford-Quartier liegt leicht außerhalb des Stadtkerns. Wir sind froh, dass wir das Fahrrad auch hier als Verkehrsmittel Nummer Eins etablieren werden.«
Mehr zu Grüner Weiler über www.gruener-weiler.de.
Mehr zum Zertifizierer Good Mobility Council über www.goodmobility.org.
Text: Jo Beckendorff/Good Mobility Council