Erstmals als Aussteller auf der Eurobike dabei und wahrscheinlich der erste Bikeanbieter aus Argentinien, der in Friedrichshafen seine Produkte präsentierte: Monochrome.
Hinter Monochrome steht das Duo Natan Burta (rechts im Bild) und Luciana Panczuch (links). Sie haben das Unternehmen mit Sitz in Buenos Aires vor sechs Jahren gegründet. Nach einigen Jahren als Industriedesigner in Australien zog es Burta wieder in seine Heimat. Rückblickend meint er: »Dort wollte ich etwas machen, was mir Spaß macht.« Zusammen mit Panczuch fing er an, alte europäische Importräder aus den 50- bis 80er-Jahren zu recyceln.
Dazu Panczuch: »Während der Wirtschaftskrise in Argentinien war es schwierig, neue Fahrräder zu kaufen. Wir lieben den europäischen Stil und die Qualität, wollten dem ganzen aber auch einen Schuss argentinische Identität geben.«
Das führte schließlich zu der eigenen Fahrradmarke Monochrome. Die startete zuerst mit einem in einer sehr trendigen Gegend von Buenos Aires gelegenen Bikeshop durch. Aber schon damals habe man »langfristig und global gedacht«, versichert Burta. Trotzdem werden Monochrome-Bikes zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließlich in Argentinien verkauft. Jetzt sei man aber in der Lage, den nächsten (globalen) Schritt zu wagen.
»Mit der verbesserten politischen Situation in Argentinien, dem offeneren Umgang mit dem Rest der Welt und besseren Wechselkursen im Rücken sind wir jetzt in der Lage, unsere Fahrräder weltweit vorzustellen«, erklärt Natan Burta. Die eingesetzten Stahl- und Alu-Rahmen kämen aus Fernost, seien aber in Argentinien entwickelt und gestaltet. Insgesamt biete Monochrome derzeit »acht Alltagsräder im Retro-Look«.
Der Eurobike-Auftritt sei erst der Anfang, weil »wir viele europäische und vor allem holländische Kunden haben, die als Touristen in Argentinien waren und sich in unsere Bikes verliebt haben. Einige haben bei uns gekauft und es mit nach Europa genommen«. Monochrome wird auch auf der diesjährigen US-Messe Interbike in Las Vegas ausstellen. Dazu gesellen sich dann auch noch einige nationale Messen in Südamerika.
Gerade mit Blick auf die benachbarten südamerikanischen Länder geben sich Bura und Panczuch selbstbewusst: »Wer in Südamerika über Fahrrad spricht, wird sofort auf Buenos Aires zeigen. Die Stadt ist fürs Radeln prädestiniert. Es ist flach, wir haben jede Menge Sonne und wenig Regen. Zudem hat die Stadt viel für Radler getan. Wir haben eine gute Infrastruktur und eine lebendige Fahrrad-Szene.« In der argentinischen Metropole gibt es sogar ein Mietrad-System.
Kommen wir letztendlich auf die argentinische Identität der Monochrome-Räder zu sprechen: Sämtliche Sättel, Lenkergriffe und weitere Accessoires wie zum Beispiel Rucksäcke/Daypacks und Taschen sind aus argentinischem Leder – »und 100 Prozent Handmade in Argentina«.
Natan Burta und Luciana Panczuch hoffen nun, Landesdistribuenten zu finden, die »unsere Ideen und Visionen stylisher Alltagsräder teilen« – nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt.
Text/Fotos: Jo Beckendorff