Was Jimmy Tseng, Geschäftsführer der Fahrradsparte bei Rahmenbauer Kinesis aus Taiwan, bereits beim RadMarkt-Besuch in Tachia indirekt angedeutet hatte (siehe RadMarkt 6/06), wurde nun nachträglich bestätigt: Die einst von den Taiwanern übernommene US-Nischenmarke Mountain Cycle (D-Vertrieb: Level Bike GmbH, München) wurde mit der Begründung verkauft, sich wieder voll und ganz auf das OEM-Geschäft (= Kunden-Auftragsfertigung) konzentrieren zu wollen. Käufer ist Kinesis-Landsmann Ideation Industrial Co., Ltd. mit Sitz in Taipeh.
Ideation besitzt neben zwei Fabriken in Tianjin und Chongqing auch einige Büros in China sowie – seit 2001 – jeweils ein Lager in Italien und England. Unter der Lizenz von Currie Tech bietet der Taiwaner auch Elektro-Fahrräder und -Scooter. Die Mountain-Cycle-Rahmen sollen aber weiterhin von Kinesis bezogen werden.
Der Verkauf von Mountain Cycle seitens Kinesis hängt wohl auch mit der Schritt-für-Schritt-Einstellung der Alurahmen-Produktion von Kinesis-USA in Portland/Oregon zusammen. Die bei der damaligen Übernahme im Dezember 2001 angedachten Synergien konnten nicht greifen – und hätten nach der Mutation von Kinesis-USA von einem Produzenten zu einer „reinen Verwaltungszentrale mit Lager“ auch keinerlei Sinn mehr ergeben.
Ob der bisherige Mountain-Cycle-Importeur Level Bike die Marke weiterhin unter seinen Fittichen haben wird, ist laut Geschäftsführer Armin Egginger noch nicht geklärt. Weiterhin rollt jedoch das Aftermarket-Geschäft von Kinesis-Rahmen und –gabeln exklusiv über die Münchener. „Hier haben wir sogar kräftig ausgebaut,“ erkärte Egginger auf Nachfrage des RadMarkts.
– Jo Beckendorff –