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Movebis: detaillierte Daten-Plattform für kommunalen Radverkehr
Lieferte die Datengrundlage: »Stadtradeln« von Klima-Bündnis.

Dank eines Forschungsprojekts namens Movebis erhalten jetzt in Deutschland über 1.400 Kommunen einen Einblick in die Daten ihres lokalen Radverkehrs. Die gestern (17. Dezember) live geschaltete digitale Plattform www.movebis.org macht‘s möglich: über digitale anschauliche Verkehrskarten liefert sie eine Vielzahl an planerisch relevanten Daten.

Ziel des durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Initiative mFUND geförderte Forschungsprojektes Movebis ist es, Kommunen in der Radverkehrsplanung zu unterstützen. Dabei sollen verkehrliche Kenngrößen des Radverkehrs abgeleitet und den Kommunen zur Planung gestellt werden. Dafür entwickeln und bewerben die Projektmitglieder – das Klima-Bündnis, die TU Dresden und das Dresdner Start-Up Cyface – eine bundesweite Plattform zur Aufnahme und Analyse von mobilen Sensor- und Geodaten von Radfahrenden.
Über die neue Movebis-Plattform können Städte- und Verkehrsplaner zum Beispiel sehen, wo Radelnde wie lange an roten Ampeln stehen oder wo vermeintlich gut ausgebaute Radwege überraschenderweise gemieden werden. O-Ton André Muno vom Städtenetzwerk Klima-Bündnis: »Ein großartiges Resultat, anhand dessen Radinfrastruktur sich nun näher an den tatsächlichen Bedürfnissen der Radfahrenden verbessern lässt.«
Beste Planungshilfe für Kommunen
Die Sache ist doch so: da häufig die Datengrundlage fehlt, stellt der bedürfnisorientierte Ausbau der Radinfrastruktur viele Kommunen vor Probleme. Bestenfalls stehen vor Ort an diversen Hauptverkehrspunkten einige Zählstellen – aber häufig nicht mal das.
Dazu der Verkehrsökologe Sven Lißner von der am Projekt beteiligten TU Dresden: »Die Ergebnisse des Forschungsprojektes Movebis erlauben es, den Radverkehrsplanern in vielen deutschen Kommunen erstmals einen Blick auf die räumliche Verteilung und das Verhalten ihrer Radfahrer zu werfen und damit wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung zu gewinnen.«
Datengrundlage vom Klima-Bündnis-Wettbewerb »Stadtradeln«
Laut André Muno war das Interesse seitens der Kommunen von Anfang an enorm. Die von ihm geleitete weltgrößte Fahrradkampagne »Stadtradeln« mit inzwischen über einer halben Million Teilnehmenden lieferte die Datengrundlage für das Forschungsprojekt. Dabei ließen sich die Fahrrad-Fahrten mit einer App aufzeichnen. Anschließend wurden die Tracks der TU Dresden zur Auswertung anonymisiert übermittelt. So sind seit 2018 insgesamt 3,4 Millionen Streckenaufzeichnungen von mehr als 160.000 App-Nutzern zusammengekommen.
„Die zur Verarbeitung der Tracks von uns entwickelte Plattform vereint innovative Algorithmen und moderne Visualisierungstechnologien und bringt die Digitalisierung der Radverkehrsplanung auf kommunaler Ebene einen wichtigen Schritt voran«, versichert Philipp Grubitzsch von der Professur für Rechnernetze der TU Dresden.

Text: Jo Beckendorff/Klima-Bündnis, Foto: Klima-Bündnis/Stadtradeln
 

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