Manchmal geht es schneller als man denkt: Nachdem Kurt Schär, Chef und Mitgründer des Flyer-Herstellers Biketec AG, am 1. März die Leitung an Simon Lehmann abgegeben hatte und als »aktiver Verwaltungsrat« ins zweite Glied zurückgetreten war, ist er nun auch aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden…
In der ungestümen zwölfjährigen Wachstumsphase hat sich Querdenker Kurt Schär manchmal als Chaosmanager bezeichnet. Für die aktuelle Konsolidierungsphase, die von starker Konkurrenz geprägt ist, war ein Manager gefragt, der die Effizienz zu steigern und Kosten und Prozesse zu optimieren weiß. Kurt Schär selbst hat den neuen CEO Simon Lehmann mitausgewählt. Dass er nun nach nur viereinhalb Monaten auch als Verwaltungsrat abtritt, liege denn auch nicht primär an der fehlenden Chemie mit dem neuen operativen Chef. Er habe einfach erkennen müssen, dass er selber als starke Persönlichkeit »ein Unternehmer und nicht ein Verwalter« sei. Als ehemaliger »Mr. Flyer« sei es ihm eben nicht so leicht gefallen, Entscheidungen des fünfköpfigen Verwaltungsrates zu vertreten, die nicht seiner Überzeugung entsprochen haben. Natürlich sei ihm diese Situation mit der Übernahme der Aktienmehrheit durch die EGS Beteiligungen AG (Ernst Göhner Stiftung) bewusst gewesen; loslassen falle aber viel einfacher, wenn man nicht mehr (zu) nahe dran sei.
Schär sagt, er sei überhaupt nicht im Streit zurückgetreten, sondern stelle sich weiterhin beratend zur Verfügung – »bereit, befreit zusammenzuarbeiten, ohne in der Verantwortung zu stehen«. Er bleibt auch weiterhin Aktionär der Biketec AG.
Text: Peter Hummel
Fotos: Biketec AG