Im April 2006 eröffneten die einstige Rennrad-Bundesliga-Fahrerin Henriette “Betty” Doret und der „Downhiller“ Harry Voglsam im Osten von München einen Secondhand-Laden für Sportartikel. (s. RM 9/06) Aufgrund ihres fundierten Fahrrad-Backgrounds befanden sich bei II. Hand Sportshop hauptsächlich Fahrräder im Angebot. Im März 2008 zog II. Hand Sportshop – so der Name des Ladens – in größere Räumlichkeiten in die Kreillerstraße 7. Und Anfang 2010 wurde der Laden in Sportshop München (Zusatz: „Neues und Gebrauchtes für Sommer & Winter“) umbenannt. Warum erfuhr der RadMarkt bei einem Besuch vor Ort.
Eigentlich habe man immer schon neben dem Gebrauchtrad-Verkauf auch neue Bikeprodukte angeboten. Neben Fahrrad-Teilen und Zubehör hatten Doret und Voglsam dank ihrer guten Kontakte zur Radszene beispielsweise schon immer auch einige neue Intense-Boliden im Laden stehen. Irgendwann gesellte sich die Eigenmarke Straight hinzu: „Die verkauft sich sehr gut. Im letzten Jahr wurden 50 bis 60 Prozent unserer Neurad-Verkäufe mit Straight eingefahren.“ Rahmen und Zubehör kaufen die Sportshop-Macher von deutschen Großhändlern, zusammengebaut wird in der Ladenwerkstatt. Dort entstanden übrigens auch einige Custom-Made-Bikes für die Münchener Polizei.
Das Verkaufsverhältnis Eigen-/Fremdmarke würde sich aber definitiv 2010 ändern. Seit letztem Jahr ist man sich mit Haibike einig. Für die Winora-Tochter ist es eine gute Gelegenheit, ihre sportliche Marke in sportliche Hände zu legen. Für Sportshop war es eine gute Gelegenheit, „sich im Zuge unserer Umstrukturierung auf diese Marke einzulassen, die sehr gut liefert und auch ansonsten ein partnerschaftliches Verhältnis pflegt.“ Doret verweist auch auf die Fahrtechnik-Kurse, die schon lange von den Sportshop-Machern an Wochenenden angeboten werden und gut ankommen. Das scheint auch Haibike überzeugt zu haben. Sportshop München fungiert jetzt auch offiziell als Haibike-Testcenter mit Test-Bikes. Daneben bieten die Münchener auch schon lange einen Verleih von Fahrrädern, Ski und Snowboards an.
Harry Voglsam erklärt, warum es zur Umstrukturierung mit Namensänderung kommen musste: „Es gab zuviel Leute, die gar nicht wussten, was wir alles haben. Die gingen meistens davon aus, dass wir gebrauchte Fahrräder verkaufen und ansonsten weder neue Produkte oder irgendwelchen Service bieten.“
Mehr zu Sportshop München in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff –