„12 Jahre – das ist die längste Zeit, die wir jemals gesucht haben. Ich bin froh, dass wir jetzt in München sind“, erklärte ein gut aufgelegter Thomas Lipke am 4. März gleich zu Beginn der Pressekonferenz. Der Anlass: Die Eröffnung der siebten Filiale von Multi-Channel-Outdoor-König Globetrotter Ausrüstung Denart & Lechhart GmbH. Da hatte der geschäftsführende Gesellschafter zusammen mit seinem Team noch ein strammes Programm vor der Brust: Um 10 Uhr die Presse, ab 13 Uhr an die 1.000 VIP’s (inkl. jener im Besitz einer goldenen Globetrotter-Kundenkarte), abends eine Party – und am folgenden Tag (Samstag, dem 5. März) die offizielle Eröffnung von Globetrotter München in der Bayernmetropole. Der RadMarkt war vor Ort.
„Wir suchen im Grunde genommen immer nach gescheiterten Immobilien“, verriet Lipke. In München habe sich das alles etwas hingezogen. Bis man auf den Rieger-Bau mit seinem einstigen Luxus-Pelzgeschäft stieß. „Die Verhandlungen waren nicht immer einfach, weil in dieser Zeit das Gebäude dreimal verkauft wurde.“ Letztendlich hat es aber doch geklappt.
Acht Millionen Euro hat Europas führender Outdoor-Anbieter in den 18 Monate dauernden Umbau investiert. So entstanden aus dem verschachtelten Bau auf vier Etagen satte 6.500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Und die können sich sehen lassen!
Dem waren sich neben Lipke auch die auf dem Podium sitzenden Andreas Bartmann (Lipkes geschäftsführendem Gesellschafter-Kollege) sowie Architekt Prof. Holger Moths bewusst. Der eigens einberufene Podiums-Moderator Barry Werkmeister fragte dann beispielsweise launig, ob da tatsächlich wie angegeben 4.500 Bilder an der über mehrere Etagen gehenden Bilderwand hängen. Lipke: „Ja.“ Werkmeister lässt nicht locker: „Selbst gezählt?“ Antwort: „Klar, ich bezahl das ja auch!“
Ernster wurde es wieder, als Bartmann ein paar Zahlen nannte: Im Geschäftsjahr 2010/11 habe das 1979 in Hamburg gegründete und „weiterhin inhabergeführte Unternehmen“ mit einer Gesamtverkaufsfläche von 27.900 Quadratmetern und circa 1.400 Mitarbeitern aus 60 Nationen einen Gesamtumsatz von 230 Millionen Euro erwirtschaftet: „Unsere stationären Geschäfte erzielen 56 Prozent unseres Umsatzes. 44 Prozent werden im Versandhandel generiert – davon wiederum 80 Prozent über das Internet.“ Soviel zum Thema Multi-Channel-Strategie.
Nach wie vor setzt Globetrotter auf die drei Säulen stationäre Filialen, Versand und Internet. Mit München sind es derzeit sieben stationäre Geschäfte, die alle eine Verkaufsfläche von 6.000 Quadratmeter und mehr haben – weil, so Lipke, „unsere Filialen einen begehbaren Katalog darstellen und abbilden. Das Sortiment ist in allen Läden nahezu identisch“. Somit sollen alle 25.000 Artikel von rund 700 Herstellern, die Globetrotter anbietet, auch im Münchener Haus ihren Platz gefunden haben.
Später im Einzelgespräch mit Andreas Bartmann nachgehakt, wann denn Globetrotter den ersten Filial-Schritt ins Ausland wagt, antwortet dieser lachend: “Da gibt es noch einige wichtige Städte in Deutschland, in denen wir Fuß fassen wollen.“ Somit scheint das Thema Auslandsfiliale derzeit nicht oben auf der Agenda zu stehen.
Mehr zu Globetrotter in München und welche Rolle dabei das Thema Fahrrad spielt, lesen Sie in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff –