Bereits im April 2001 wurde in München eine Arbeitsgruppe »Fahrradstreifen bei der Polizeidirektion Zentrale Dienste« gegründet. Seitdem sind 12 Fahrräder unterschiedlicher Fabrikate im Einsatz.
»Dabei handelt es sich um normal von der Stange gekaufte City- und Trekkingräder«, erklärte Siegfried Benker, Mitarbeiter der Pressestelle der Münchener Polizei, dem RadMarkt auf Anfrage. Zusätzlich zu den 12 Fahrrädern wären einige VW-Busse mit Radständern ausstaffiert worden – »damit wir auch schnell vor Ort losradeln können«.
Was hat die bajuwarische Fahrradstreife bisher gebracht? Die Münchner Polizei fasste jetzt nach einem Jahr die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse zusammen. Die Resonanz der Bürger sei positiv zu bewerten. Man honoriere in Gesprächen den mutigen Schritt der Polizei, neue Wege zu beschreiten. Gerade mit dem Fahrrad würde »der Beamte in Uniform sehr gut wahrgenommen und auffallend oft angesprochen«.
Auch die Fahrradstreifen selbst sehen einen Vorteil dank besserer Bürgernähe. Sie geben an, dass sie für den Einzelnen leichter und spontaner erreichbar seien. Fußgänger sprächen sie beispielsweise des öfteren an, um sich nach dem Weg zu erkundigen. Die Beamten würden eher für kleinere Problemchen und andere Fragen zu Rate gezogen oder es entstehe einfach nur ein nettes Gespräch mit dem Bürger.
Die Aufgaben der radelnden Polizei sind unter anderem die Bekämpfung von Delikten rund um das Fahrrad, die allgemeine Fahndung nach Fahrraddieben und deren Festnahme im Rahmen von Verkehrskontrollen. »Vorrangig auch an Örtlichkeiten, wie zum Beispiel der Universität, an Freibädern und an Haltestellen des MVG«, heißt es in einer Polizei-Pressemeldung. Die Beamten der Fahrradstreife überwachen außerdem den ruhenden und fließenden Verkehr »schwerpunktmäßig in Bezug auf Verstöße von Radfahrern und Fußgängern oder Verstöße zu deren Nachteil«.
Jede Fahrradstreife ist mit Funkgerät oder Handy ausgestattet. Übrigens aufgepasst: Es gibt in München nicht nur Fahrradstreifen in Uniform, sondern auch zivile Bike-Fahnder.