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Müsing-Macher insolvent in Eigenverwaltung – Sanierung läuft
Mit der im Westerwald beheimateten Radsportvertrieb Ditmar Bayer GmbH – in der Branche besser als Inhaber der Custom-Marke Müsing bekannt – ist ein weiteres Fahrradunternehmen in finanzielle Schieflage geraten. Wie das verantwortliche Amtsgericht Montabaur letzten Mittwoch (23. August) offiziell bekannt gab, hat das Unternehmen einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Zum vorläufigen Sachverwalter wurde Rechtsanwalt Dirk Obermüller von der Kanzlei dhpg Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater GmbH & Co. KG bestellt.
Foto: Müsing

Wichtig zu wissen: der Geschäftsbetrieb der Radsportvertrieb Ditmar Bayer GmbH läuft während des Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung vollumfänglich weiter.
»Wir sind zuversichtlich und werden den Geschäftsbetrieb weiterhin aufrechterhalten, um unsere Kunden durch unser qualifiziertes Team mit der gewohnten Produktqualität zu bedienen. Im Rahmen des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens werden wir gemeinsam mit der Geschäftsleitung die identifizierten Sanierungsansätze entwickeln und umsetzen, um die Zukunft des Unternehmens langfristig zu sichern«, erklärt Prof. Dr. Peter Neu von der Kölner Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu Rechtsanwälte.
Neu und sein Kanzleikollege Thorsten Kapitza bilden ein auf Restrukturierung und Sanierung spezialisiertes Duo, das die Sanierung unterstützt und zusammen mit dem Team der Radsportvertrieb Ditmar Bayer das Konzept zur Fortführung des Unternehmens umsetzen wird. Dabei steht laut Unternehmensangaben »die Kommunikation mit Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden« im Fokus.
Custom-Bau Made in Germany
Seit 1994 haben sich die Freirachdorfer einen Namen mit der Entwicklung und Herstellung innovativer und technisch hochwertiger Fahrräder unter dem Markennamen Müsing erarbeitet. Das Unternehmen produziert seine Fahrräder Made in Germany und setzt insbesondere auf ein Premium-Zulieferernetz. Die Produktlinie der Custom-Made-Marke Müsing stammt aus eigener Entwicklung und wurde in den letzten Jahren stetig um viele Produktfeatures erweitert. Pro Jahr werden in Freirachdorf um die 8.000 Einheiten individuell aufgebaut.
Schieflage durch Umsatzeinbruch
Wie es zu der aktuellen finanziellen Schieflage gekommen ist, erklären die Müsing-Macher in einer am letzten Freitag (25. August) herausgegebenen Pressemitteilung wie folgt: »Trotz einer stabilen Auftragslage in Q1 2023 und einem guten Start in das Folgequartal kam es zu einer rückläufigen Nachfrage in den Kernmonaten Mai und Juni. Da die weitere Marktentwicklung in einer angespannten Branche und die anhaltende Konsumzurückhaltung, insbesondere auf dem deutschen Markt, zu einem Umsatzeinbruch führten, haben sich die Gründer und Geschäftsführer der GmbH dazu entschlossen, am 23.08. 2023 den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung einzureichen«.
Geschäftsführerin Madeleine Brüse verspricht, dass man auch zukünftig eine hohe Produktqualität sicherstellen werden. Darüber hinaus sollen neben dem bestehenden Portfolio neue Produkte zum Thema Fahrradmobilität und darüber hinaus entwickelt werden.

Text: Jo Beckendorff

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