Münchens Karbon-Spezialist Munich Composites GmbH – der einst von drei Mitarbeitern der TU München gegründete Startup mit dem Fokus auf die Auftragsproduktion von Karbonbauteilen – wird in diesem Jahr auf der kommenden Stuttgarter Messe Composites Europe 2017 (19. bis 21. September) mit einem eigenen Stand (4-A13) vor Ort sein und mit täglichen Fertigungs-Liveshows auf sich aufmerksam machen.
2011 gegründet fertigt das Unternehmen heute Bauteile für die Automotive-, Aerospace-, Sport-, Lifestyle- und Med-Techindustrie. Auch dabei: Die Fahrradbranche. Neben dem Eigenlabel »Braid«, das handverlesene »Made in Ottobrunn«-Custom-Made Bikes bietet. Sowohl Rahmen als auch Laufräder und Teile wie Lenker, Sattelstütze etc. kommen aus eigener Produktion. Das Braid-Toppmodell »4.9« wiegt – kaum einer wird’s erraten – sage und schreibe 4,9 Kilogramm – und ist somit laut den Ottobrunnern »das leichteste Flechtfahrrad der Welt«.
Anmerkung des RadMarkts: Bei Munich Composites wird in der Karbonproduktion geflochten und nicht gelegt. Daher auch der Name »Braid« (= Flechtwerk oder auch Zopf). Mit einer weiterentwickelten Flechtmaschine, wie sie ursprünglich auch in der Textilverarbeitung verwendet wurde, wird die Karbonfaser automatisch um einen formgebenden Kern »abgelegt«. »Der übliche Stoß in der Mitte der Rahmenrohre entfällt, die Faserablage ist durchgängig, was höhere Festigkeiten des Rahmens zur Folge hat«, heißt es bei Munich Composites. Mit dieser innovativen Fertigungstechnologie kann der Anbieter eigenen Angaben zufolge »flechten, stricken, weben und 3D-sticken«.
Im vergangenen Jahr habe man die Fertigungsprozesse weiterentwickelt. So könne man noch automatisierter und kosteneffizienter CFK-Bauteile produzieren. Mittlerweile verlassen jeden Monat hunderte Bauteile verschiedener Serien die Ottobrunner Produktion. Durch den hohen Automatisierungsgrad und dem Qualitätsmanagement könne man »höchste Performance bei jedem einzelnen Bauteil garantieren«.
Auf der Messe Composites Europe 2017 stellt Munich Composites gemeinsam mit seinen Partnern Siempelkamp und Wolfangel aus. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr werde man am Stand beispielhaft einen Teil der Fertigung in Liveshows zeigen.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Munich Composites