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»Mutter aller Mütter« Signa Holding insolvent in Eigenverwaltung
Jetzt ist es offiziell: nachdem schon wie berichtet mehrere Töchter des Signa Holding GmbH-Ablegers Signa Sports United N.V. (SSU) Insolvenz anmelden mussten, hat es nun auch die Mutter selbst erwischt. Vorgestern (29. November) hat die Signa Holding GmbH laut der österreichischen Insolvenzdatei beim verantwortlichen Amtsgericht Wien einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung eingereicht.

Zum Sanierungsverwalter wurde Dr. Christoph Stapf der Wiener Kanzlei Stapf Neuhäuser Rechtsanwälte bestellt. Kanzleikollege Dipl. Ing. Mag. Michael Neuhauser fungiert als Sanierungsverwalter-Stellvertreter. Laut vorliegender Insolvenzdatei-Meldung wird es am 19. Dezember eine Gläubigerversammlung geben. Für den 12. Februar 2024 ist dann eine Sanierungsplansatzung vorgesehen.
Bei der »Mutter aller Mütter« Signa Holding GmbH (alias Signa-Gruppe) handelt es sich um ein kaum zu entflechtendes Firmenimperium, dass auf die Geschäftsbereiche Signa Retail und Signa Real Estate setzt. Vor der Insolvenz der gesamten Gruppe war auch schon eine Immobilientochter – die Signa Real Estate Management Germany GmbH (alias Signa REM) – in die Pleite gerutscht.
Ist die Warenhaus-Gruppe Galeria Karstadt Kaufhof noch zu retten?
Unter dem Dach von Signa Retail auch direkt von der Gruppen-Insolvenz betroffen: Deutschlands größte und immer mal wieder mit Staatshilfe gerettete Warenhaus-Gruppe Galeria Karstadt Kaufhof.
Welche Ausmaße die Insolvenz des Firmenimperiums mit ihren mehr als geschätzten 1.000 Gesellschaften hat, ist noch gar nicht abzusehen.
Was allerdings besonders aufstößt: bei der einstigen Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof hat Signa zur Rettung zuallererst das Tafelsilber der Gruppe (die Immobilien in bester 1A City-Lage) verkauft – und zwar an seine Signa Real Estate. Die soll wiederum so hohe Mieten von den geretteten Warenhäusern kassieren, dass diese langfristig gesehen keine Chance auf Gesundung haben.
Was daraus nun wird und wer nun tatsächlich das Sagen bei Signa Group hat, ist ebenfalls zu klären. Signa-Chef René Benko soll seinen Posten als Beiratsvorsitzender und Vorsitzender des Gesellschafter-Komitees am 8. November auf Druck der Gläubiger zugunsten des Sanierungsexperten Arndt Gleiwitz geräumt haben, aber über seine Privatstiftung und den damit verbundenen Stimmrechten immer noch das letzte Wort haben.
Fazit: diese Insolvenz wird nicht nur in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum, sondern auch in Europa – wenn nicht sogar weltweit – eine enorme Bremsspur hinterlassen.

Text: Jo Beckendorff

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