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Nach Bikesale Solutions-Insolvenz: Verkaufsprozess ist angelaufen
Ende letzten Jahres berichteten viele Medien über den am 1.1.2023 bevorstehenden Umzug der 2014 in Brunnthal gegründeten Bikesale Solutions GmbH nach München. Dort bezog der virtuelle Gebraucht- und Neurad-Händler mit seinen 42 Mitarbeitern in einem revitalisiertem Gewerbekomplex namens Centro Tesoro auf einer Fläche von rund 1.400 Quadratmeter ein Büro inklusive Werkstatt und Showroom. Was dann an allen vorbeischossen ist:  bereits am 29. März reichte der laut Eigenangaben »erste professionelle Online-Fahrradmarktplatz für gebrauchte Fahrräder in Deutschland« einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht München ein. Zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung laufen bereits erste Verkaufsgespräche.

Genaue Gründe für das in finanzielle Schieflage von bikesale.de-Macher Bike Solutions GmbH (Geschäftsführer: Alexander Lechner und Jörg Sendele) werden leider nicht genannt. Hinter vorgehaltener Hand wird allerdings von einem zu schnellen Wachstum gesprochen. Der Online-Shop www.bikesale.de meldet derzeit, dass er aufgrund nötiger Wartungsarbeiten zur Zeit nicht erreichbar ist.
Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Dr. Max Liebig von der gleichnamigen Münchener Kanzlei Liebig Insolvenzverwaltung Restrukturierung hat jetzt bekannt gegeben, sich für den angeschlagenen »Rad-Refurbisher« auf die Suche nach einem Investor zu begeben.
In einem Verkauf sieht er eine vielversprechende Chance für die Fortführung des Unternehmens. Dabei gilt es, die Zukunftschancen im boomenden Markt für E-Bikes zu nutzen: »Der starke Trend zu generalüberholten Produkten macht auch vor dem Fahrradmarkt nicht halt. Die Absatzmengen für gebrauchte Fahrräder steigen kontinuierlich. Das Wachstumspotenzial ist enorm. Deshalb suchen wir zusammen mit der Geschäftsführung einen Investor, der die weitere Expansion finanziert.«
Für den internationalen Verkaufsprozess beauftragte Liebig die auf Restrukturierung und Real Estate spezialisierte Münchener M&A-Beratungsgesellschaft Falkensteg Corporate Finance GmbH (RadMarkt-Hinweis: M&A = »Mergers & Acquisitions«). Liebig selbst konzentriert sich derzeit auf weitere mögliche Maßnahmen.
Falkensteg wirbt indes damit, dass der Geschäftsbetrieb von Bike Solutions über eine selbst entwickelte IT-Plattform, ein optimiertes Refurbishment sowie ein starkes Logistik-Netzwerk verfügt: »Bikesale Solutions kauft, überholt und verkauft gebrauchte und neue E-Bikes sowie Fahrräder aller bekannten Marken und Hersteller. Vorrangig übernimmt das Münchner Start-up Gebrauchträder aus dem Fahrrad-Leasing-Bereich und bereitet sie für den Sekundärmarkt auf.«
Die rund ein bis drei Jahre alten Leasing-Rückläufer würden bei Bikesale Solutions professionell mechanisch aufbereitet und anschließend über den eigenen Online-Shop sowie einem Outlet-Store in Brunnthal verkauft. So hat das Unternehmen bereits eine bestehende Infrastruktur entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Einkauf über das Refurbishment sowie Logistik bis hin zum Online- und stationären Verkauf hinter sich stehen.

Text: Jo Beckendorff

 

 

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