Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Jakob Callmander von der Stockholmer Kanzlei Advokatfirman Fylgia AB bestellt. Laut einer Pressemitteilung der Kanzlei wurde der Cake-Verkauf bis auf Weiteres eingestellt. Zudem würde man sich um einen Verkauf des Geschäftsbetriebs bemühen. Dementsprechende Ausschreibungsunterlagen sind in Vorbereitung. Nach Fertigstellung würden sie auf der Kanzlei-Seite www.fylgia.se veröffentlicht. Interessierte Investoren können die Ausschreibungsunterlagen per E-Mail (jakob.callmander@fylgia.se oder tobias.garderyd@fylgia.se) anfordern.
Die für Außenstehende überraschende Cake-Insolvenz erfolgte kurz nachdem das Unternehmen wie berichtet im Zuge seiner kommunizierten Europa-Expansion eine Vertriebspartnerschaft mit dem tschechischen Handels- und Industrieunternehmen Sindat spol. s.r.o. eingegangen ist.
Laut Medienberichten in der Heimat Schweden hat der Ausstieg eines Hauptinvestors den E-Zweiradanbieter in finanzielle Schieflage gebracht. Schon im Januar habe das Unternehmen die Gehälter seiner Mitarbeiter nicht mehr zahlen können.
Cake-Gründer und -CEO Stefan Ytterborn – der Fahrradbranche auch noch als Gründer der Schneesport-/Fahrradhelm-, Brillen, Schutzausrüstungs- und Bekleidungs-Marke POC in Erinnerung – führt die finanziellen Schwierigkeiten hingegen weniger auf interne Probleme zurück, sondern auf das gesamte derzeit angespannte globale Finanzklima: »Es sind nicht nur ein, sondern mehrere Umstände, die dazu geführt haben, dass wir in diese Situation geraten sind. Klimathemen stehen nicht mehr im Fokus, wir befinden uns in einer Rezession. Es geht um uns, aber auch um das Risikokapital-Ökosystem. Im Moment ist es völlig tot, es gibt keine Abnehmer in der späteren Phase, in der sich Cake befindet.«
Text: Jo Beckendorff