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Nach geplatzter Übernahme: Agu und Agu Holding sind insolvent
Seit Dezember 2023 befindet sich der traditionelle Bikewear- und -Zubehör-Anbieter und -Großhändler Agu B.V. mit Sitz in Alkmaar aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in einem sogenannten WHOA (Wet homologatie onderhands akkoord)-Verfahren. Dabei handelt es sich um eine Art niederländisches Sanierungs- bzw. Schutzschirm-Verfahren, das dem betroffenen Unternehmen einen größeren Spielraum für eine Sanierung außerhalb des Insolvenzverfahrens bietet. Währed man sich mit den Gläubigern einigen konnte, platzte allerdings eine anvisierte Übernahme, weil Finanzierungsbedingungen nicht erfüllt werden konnten. Folge: gestern (21. August) hat sowohl Agu B.V. als auch das Dach Agu Holding B.V. Insolvenz anmelden müssen. Der Geschäftsbetrieb läuft indes weiter.
Foto: Agu

Neben der Marke Agu befinden sich unter dem Dach der Agu Holding auch noch die beiden Schwestermarken Cordo and Fastrider sowie der Fahrrad-Großhandel. Zum Insolvenzverwalter von Agu und Agu Holding wurde laut dem niederländischen Konkursportal faillissementsdossier.nl Eric Sweep von Oomen & Sweep Advocaten mit Sitz in Haarlem bestellt. Weitere Berichte seitens der Gerichte oder des Insolvenzverwalters liegen zum Zeitpunkt dieses Schreibens noch nicht vor.
Das niederländische Fahrrad-Branchenportal Nieuwsfiets veröffentlichte indes schon vorgestern (20. August) Ausschnitte aus einer offiziellen Stellungnahme seitens Agu. Demnach hat sich Agu in den vergangenen Monaten voll und ganz auf die Wiederherstellung eines gesunden Betriebs konzentriert. Dank der Unterstützung und Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte das Unternehmen das Ergebnis in der letzten Zeit zunächst zum Positiven wenden. »Agu hat einen WHOA-Prozess ab Dezember 2023 erfolgreich abgeschlossen, vorbehaltlich der Finanzierung«, heißt es in besagter Unternehmens-Mitteilung, »leider hat sich letzte Woche herausgestellt, dass die Finanzierungsbedingungen nicht erfüllt werden können. Dies hat Agu gezwungen, die Aussetzung der Zahlungen zu beantragen. In enger Absprache mit den Verwaltern prüfen wir derzeit, ob die WHOA-Vereinbarung noch umgesetzt werden kann.«
Unter weiter: »Agu ist eine Ikone in der Radsport-Branche, das Unternehmen hat eine reiche Geschichte und einen starken Markenwert. Agu hofft, in naher Zukunft einen neuen Eigentümer/Finanzier zu finden, der die Fortführung dieses Erbes sicherstellen kann. Der Geschäftsbetrieb wird bis auf Weiteres fortgesetzt.«

Text: Jo Beckendorff

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