Branche trauert um Willi Bok
Willi Bok.

»Wir sind sprachlos und in tiefer Trauer« – mit diesem Statement reagiert nicht nur das Team um Speedlifter-Macher By.Schulz auf die Nachricht des zu Beginn des Jahres bei einem Mountainbike-Unfall verunglückten Willi Bok. Der gebürtige Holländer hat sich vor allem in der deutschen Fahrrad-Branche einen Namen gemacht.

Seit 2017 war der 62-Jährige federführend im Saarbrückener Fahrrad-Fachgeschäft By.Schulz Bikes+E-Bikes von By.Schulz-Gründer und -Geschäftsführer Markus Schulz tätig. Laut Markus Schulz war Willi Bok, der für ihn nicht nur Kollege, sondern vor allem Freund und Kumpel war, neben seiner Tätigkeit in seinem Fahrrad-Fachgeschäft auch in das gewachsene By.Schulz-Zubehörgeschäft von Speedlifter und By.Schulz-Produkten involviert: »Willi hatte beste Verbindungen in die Branche, welche er bei OEM-Kontakten mit Herstellern und der Präsentation auf Messen immer wieder eingebracht hat.«
Seine ersten Branchensporen verdiente sich Bok allerdings beim Direktanbieter Rose Bikes GmbH in Bocholt. »Die Nachricht seines tödlichen Unfalls hat uns ins Mark getroffen« erklärt Firmensenior Erwin Rose und erinnert sich: »Ich habe ihn vor ewig langer Zeit bei einem Rennrad-Rennen kennen gelernt. Damals fuhr er für einen Rennstall, der von einer über die deutsch-holländische Landesgrenzen gehenden Europa-Regionsförderung unterstützt wurde. 1997 haben wir ihn als Verkaufsleiter für unseren Rennrad-Sektor eingestellt. Was mir immer in Erinnerung bleiben wird: Er ist jeden Tag 80 Kilometer mit dem Fahrrad hin und zurück nach Hause gefahren. Selbst wenn wir bis 22 Uhr abends gearbeitet haben und ich ihm sagte ‚komm‘ Willi, jetzt nimm einmal unseren Firmenwagen‘, hat er nur den Kopf geschüttelt und ist die 40 Kilometer bei Wind und Wetter nach Hause geradelt. Da hat er sich nicht aufhalten lassen.«
Später war Bok bei Rose für das über den Rennrad-Sektor hinaus gehende Produktmanagement im Einsatz. Sein Fokus blieb aber auf dem Rennrad. 2012 verabschiedete sich Bok von Rose. Zuerst machte er sich als Berater selbstständig, übernahm dann aber auch noch die unterschiedlichsten Positionen als Teambetreuer sowie bei Anbietern aus der Fahrrad-Industrie, dem Groß- und dem Einzelhandel. Seit 2017 war er federführend im Fahrrad-Fachgeschäfts Bikes+E-Bikes in Saarbrücken tätig.
Willi Bok war am 4. Januar in seiner Heimat Vreden (35 Kilometer nordöstlich von Bocholt) auf der anderen Seite der Grenze in Holland im MTB-Parcours »Winterswijkse Berg Driemarkweg« mit dem Mountainbike unterwegs.“ Bei einem Sprung stürzte Willi Bok und verletzte sich schwer. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er in ein Krankenhaus nach Enschede geflogen. Dort erlag er am 8. Januar seinen Verletzungen.
Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt. Unsere Gedanken sind bei Willi Bok und seiner Familie. 

Text: Jo Beckendorff, Fotos: By.Schulz

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