Seit Sommer 2016 läuft das auf zwei Jahre angelegte Modellprojekt der Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen (TINK) in den Städten Konstanz und Norderstedt. Insbesondere am Bodensee lief das erste Jahr sehr erfolgreich.
Dort wurde das Ziel von 1.500 registrierten Nutzern nach zwei Jahren bereits nach sechs Monaten übertroffen. In Norderstedt verzeichnete man bis Februar 2017 knapp 400 Ausleihen und über 1.000 Nutzungsstunden.
Das öffentliche Mietsystem in den Pilot-Kommunen stellt registrierten Nutzern jeweils 24 Räder an mindestens zwölf Stationen zur Verfügung. Die Ausleihe erfolgt per Telefon, Internet oder Smartphone-App, in Norderstedt zusätzlich an Terminals vor Ort und wird stundenweise abgerechnet. Maximal kostet die Ausleihe neun Euro für 24 Stunden. Wer das Cargobike nicht täglich braucht spart so neben Platz auch Geld gegenüber dem Kauf.
Zur Verfügung stehen zwei verschiedene Fahrradmodelle, eines mit zwei Rädern(für 80 Kilogramm Zuladung) und ein etwas breiteres mit drei Rädern (bis zu 100 Kilogramm). Auch für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist das Cargobike ein sicheres Verkehrsmittel. Die Transportkisten beider Modelle verfügen über Klappsitze und Sicherheitsgurte, so kann auch der Nachwuchs sicher in die Kita, Großeinkäufe nach Hause oder Umzugskisten in die neue Wohnung geschafft werden – ohne die oft schwierige Parkplatzsuche.
TINK gewann in diesem Jahr beim Deutschen Fahrradpreis den 1. Platz in der Kategorie Service. Eine wissenschaftliche Studie begleitet das Projekt während der gesamten Laufzeit und erstellt anhand der Erkenntnisse einen Leitfaden. Dieser wird Handlungsempfehlungen enthalten, damit künftig in noch mehr Kommunen wirtschaftliche und umweltfreundliche Transportrad-Mietsysteme entstehen.
Foto: Winfried Kropp