Vor mehr als zehn Jahren baute der direkt an der tschechischen Grenze im Bayrischen Wald gelegene Bikeanbieter Ghost Mountainbikes GmbH eine Produktionsstätte im tschechischen Eger auf. Die wird schon bald nach Waldsassen in einen eigenen Neubau verlegt.
Gerade einmal zehn Kilometer entfernt befindet sich Eger von der Ghost-Zentrale in Waldsassen. Täglich brummen LKWs mit Containern zwischen Waldsassen und Eger hin und her. Die Container nach Eger sind mit Rahmen und Anbauteilen aus dem Waldsassener Warenlager vollgestopft, die Rückfahrten mit fertig montierten Bikes. Künftig ist damit Schluß. Die neue gebaute Ghost-Zentrale will alles unter einem Dach haben. Auch die Produktion. Der komplette Umzug in das neue zweistöckige Gebäude soll bis Ende September abgeschlossen sein.
„Wir sind in den letzten Jahren enorm gewachsen. Da brauchen wir einen effektiveren Betriebsablauf. Es ist auf Dauer einfach zu umständlich geworden, die Teile für die Montage von uns nach Tschechien zu transportieren. Zudem ist die Kostenersparnis bei den Lohnkosten in Tschechien auch nicht mehr so gravierend wie in der Vergangenheit,“ erklärt Ghost-Mitbegründer und Mitgeschäftsführer Uwe Kalliwoda. Ganz anders sieht es bei den Transportkosten aus. Die explodieren.
Die von Ghost in Waldsassen komplett neu gebaute zweigeschossige Firmenzentrale setzt auf eine Grundfläche von 5.500 qm: „Die Produktion wird auf etwa 1.000 qm gleich neben dem 4.500 qm Lager im Erdgeschoß angesiedelt sein. Verwaltung und Administration befinden sich auf 1.000 qm in der zweiten Etage.“
Was passiert mit den circa 250 eingearbeiteten tschechischen Ghost-Mitarbeitern in Eger? O-Ton Kalliwoda: „Es ist nicht einfach, alle Arbeiter aus Tschechien nach Deutschland zu holen. Wir werden aber alles daransetzen, einen großen Stamm mit einzubringen und keinen Mitarbeiter zu entlassen.“ Weitere Einzelheiten konnte Kalliwoda noch nicht nennen: „Sie melden sich bei uns ein bißchen zu früh. Wenn die Produktion nach Waldsassen verlegt wird, werden wir weiter sehen und dann auch kurzfristig einige wegweisende Entscheidungen treffen.“ Angedacht seien beispielsweise Einzelplatz-Montageplätze für den Aufbau der hochwertigen Modelle.
Die Investitionsentscheidung fiel bei Ghost übrigens schon lange vor der im Februar 2008 verkündeten Übernahme seitens der holländischen Accell-Gruppe (der RadMarkt berichtete). Mehr dazu in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.
– Jo Beckendorff –