Neue Investoren: Ridley stellt Zukunftsweichen

Kurz vor der Eurobike rückte Race Productions NV – Mutter des sportiven belgischen Premiumrad-Marktführers Ridley – mit einem offiziellen Statement zu einer im Juli abgeschlossenen Rekapitalisierung heraus. Mit dem Landsmann und Investment-Unternehmen LRM sowie Taiwans drittgrößten Fahrradproduzenten Ideal Bike Corporation habe man jetzt die Zukunftsweichen für ein weiteres globales Wachstum gestellt, erklärte Race Productions- und Ridley-Gründer und CEO Jochim Aerts (Bild) dem RadMarkt in Friedrichshafen. Dabei macht er auch einige über die offizielle Presseerklärung hinaus gehenden interessanten Angaben…

Mit der Familie Kumpen hatte Race Productions alias Ridley schon vorab länger einen Investor an Bord. Der hielt laut Aerts 50 Prozent am Unternehmen. Die andere Hälfte befand sich im Besitz von Jochim Aerts. Nachdem sich die Familie Kumpen im Juni diesen Jahres aus dem Bikeanbieter komplett herausgezogen hat war Aerts auf der Suche „nach einem guten Partner, der unsere Rad-Passion teilt“. So stieß er auf LRM und Ideal Bike Corporation.
Seit Ende Juli halten nun der Bikeproduzent Ideal laut Aerts „25 Prozent und LRM 5 Prozent von Race Productions in ihren Händen. Der restliche Mehrheitsanteil von 70 Prozent wird nun von Firmengründer Jochim Aerts gehalten.
„Für uns ist Ideal ein guter Partner. Unsere Bikes für die Märkte außerhalb Europas werden bereits von Ideal montiert. Wo wir aber die größten Vorteile sehen sind im Bereich Einkauf und Logistik. Nicht zu vergessen der Vertrieb. Geplant ist, daß Ridley künftig in Asien über das bestehende Vertriebsnetz von Ideal rollt“, erklärte der Ridley-Chef dem RadMarkt in Friedrichshafen.
Nachgehakt ob die neue Konstellation auch eines Tages zu einer Partnerschaft mit Advanced Sports Inc. (ASI – Marken Breezer, Fuji, Kestrel, Oval Concepts, SE Racing) führen könnte erklärte Aerts: „Das kam bisher noch nicht auf den Tisch. Dafür ist es einfach noch zu früh. Nichtsdestotrotz müssen wir sehen, welche Kooperationen möglich sind und vor allem Sinn ergeben. Fakt ist dass Ridley zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur direkt Richtung USA rollt.“ Ideal hält einen ASI-Anteil von 17 Prozent in seinen Händen.
Die in Friedrichshafen präsentierte Ridley-Range 2015 besteht aus an die zehn Carbon- und fünf Aluminium-Renn- und Cyclocross-Modellen. Mit den neuen Investoren im Rücken wollen die Belgier sowohl das globale Vertriebsnetzwerk als auch die Produktrange ausbauen. Das sei laut Aerts der Hauptgrund der abgeschlossenen Rekapitalisierung. So werde man irgendwann auch in Richtung Mountainbikes rollen. Nicht-sportive Modelle stehen aber nicht auf der Agenda. Laut Ridley’s Commercial Project Coordinator Rik Vanhoof wird die belgische Marke „immer eine sportive Competition-Brand sein”.
www.ridley-bikes.com

Text/Fotos: Jo Beckendorff

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