Nach vier Jahren ziemlich gleichbleibender Zuschauerzahlen konnten die 11. Bike Days, das nationale Schweizer Velofestival, mit 27.500 Besuchern wieder eine markante Steigerung vermelden. Dazu beigetragen haben mag die sportlich nochmals gestiegene Bedeutung der Wettkämpfe, das Angebot von noch mehr Bike-Facetten und natürlich das perfekte Wetter.
Bedeutendste Neuerung der diesjährigen Auflage war die Ausscheidung einer speziellen Fläche als »Active Zone«: Erstmals waren hier alle Publikumsattraktionen wie MiniDome, Pump Track, Folding Contest oder Rollensprint zusammengefasst. Und als prestigiösen Neuzugang konnten die Bike Days den bisher in Zürich durchgeführten Bike Lovers Contest, den Schweizer Handmade-Wettbewerb, gewinnen. Dabei kam es am Samstagabend zu einem ungewöhnlichen Stelldichein zweier ähnlicher, aber doch ganz verschiedener »Bike-Fakultäten«: Zuerst stand die Verleihung des stilvollsten Springride-Bikes an. Diese »Hangloose«-Fraktion steht normalerweise in scharfem Kontrast zur akkuraten Schraubergilde der Handmade-Fetischisten – doch dem Publikum schien dieser seltene Vergleich zu gefallen, zumal bei der nachfolgenden Bike Lovers Contest-Preisverleihung Sieger Francesco Russo mit seiner Streamline-Zigarre »Mettastretto« einen raren Hingucker lieferte.
Ein schöner Zufall für die Veranstalter, dass auch noch die VeloExpo veritable Premieren bereithielt – drei Weltpremieren sogar: Die neue Schweizer Marke Bold präsentierte einen unsichtbar im Sitzrohr integrierten Dämpfer, BMC ein neues Team-Mountie mit Mikro-Dämpfersystem und der Innerschweizer Feinmechanikhersteller Maxon einen neuen Heckantrieb.
Text/Fotos: Peter Hummel