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Neuer Prüfstand und EMV-Tests: Labor Treo misst elektromagnetische Strahlung
Ganzheitliche Prüfung mit dem neuen Prüfstand und EMV-Tests.

Elektromagnetische Strahlung ist auch bei E-Bikes Thema. Sowohl die eigene Strahlung von Akku und Antrieb als auch die, die von außen auf das E-Bike einwirkt. Die Hamburger Firma Treo – Labor für Umweltsimulation hat dafür einen Prüfstand entwickelt, mit dem diese Werte und auch die Reaktion von E-Bikes auf elektromagnetische Strahlung gemessen werden können.

Damit könne E-Bike-Herstellern dabei geholfen werden, Risiken aufzudecken und gesetzliche Grenzwerte einzuhalten, heißt es aus Hamburg. Das von der deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditierte Umweltsimulationslabor setzt dazu innovative Tests zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) ein. Mit dem neuen Prüfstand können Elektrofahrräder unter Last getestet werden. Ein Motor treibt »mit sinusförmiger Krafteinbringung« – so der Fachausdruck – das Fahrrad an, wie es auch der Fahrer antreiben würde. Laut Prüflabor werden unter diesen Bedingungen Akku und Antrieb dann in zwei Richtungen überprüft. Zum einen werde das E-Bike von außen mit elektromagnetischen Signalen bestrahlt, wie sie etwa auch von einem Smartphone ausgehen könnten. Diese Strahlen würden gemessen und die Reaktion der Komponenten beobachtet, überprüft und ausgewertet. Und zum anderen werde die Strahlung, die von E-Bike-Motor und -Akku ausgeht, ebenfalls gemessen und untersucht. Denn natürlich könnte auch das Smartphone auf die elektromagnetischen Signale des Fahrradantriebs reagieren, etwa, indem es ungewollt Anrufe auslöst oder sich ausschaltet.
»Das Thema elektromagnetische Strahlung ist höchst sensibel«, sagt Treo-Geschäftsführer Dr. Hanno Frömming. Er verweist auf Grenzwerte, die Hersteller einhalten müssen und die Voraussetzung sind, um ein E-Bike auch mit einer entsprechenden CE-Kennzeichnung verkaufen zu dürfen. Werden die Grenzwerte überschritten, muss es der Hersteller vom Markt nehmen. Das Problem: »Eine Pflicht, diese Werte zu messen, gibt es nicht. Man muss sie nur einhalten«, sagt Frömming: »Aber wer sie nicht misst, kann das natürlich nicht garantieren.«
Der aktuelle Fahrradboom birgt für Frömming den Nachteil, dass aufgrund großer Nachfrage und kurzer Produktentwicklungszyklen den Entwicklern wenig Zeit bleibe, ihre Produkte gründlich zu testen. Dabei seien die elektrisch angetriebenen Velos ungleich höheren Belastungen ausgesetzt als herkömmliche Fahrräder. »Die Belastungen gleichen denen von leichten Motorrädern«, sagt Dr.-Ing. Till Schwermer, Laborleiter bei Treo. Bereits seit etwa zwei Jahren prüft das Labor, E-Bikes und Pedelecs auf Umwelteinflüsse. Durch die Arbeit für Hightech-Branchen wie Luft- und Schiffbau sowie für die Bahn und die allgemeine Industrie kann das Hamburger Unternehmen eigenen Angaben nach, hier besondere Expertise vorweisen. Die Probanden kämen nicht nur auf die »Rolle«, sondern würden zum Beispiel auf einem Shaker fixiert, vibriert und geschockt oder mit Wasser bearbeitet, um Fehlern und Mängeln auf die Spur zu kommen. »Viele Komponenten zeigen bei derartigen Belastungen deutliche Schwächen«, so die Erkenntnisse aus dem Treo-Prüflabor.
www.treo.de/ebike-pedelec-fahrrad
Foto: Treo – Labor für Umweltsimulation
 

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