Im Rahmen der Kampagne »Runter vom Gas« haben das Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrsrat (DVR) bei TNS-Emnid eine Umfrage unter 1.000 Deutschen in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Autofahrer und Radfahrer sind sich nicht immer grün. Die Verständnisbroschüre »Pkw – Fahrrad; Fahrrad – Pkw« soll die Verkehrsteilnehmer mit Humor und praktischem Wissen dafür sensibilisieren, die gleiche Sprache zu sprechen.
Laut Umfrageergebnis nimmt mehr als die Hälfte der Befragten, 61 Prozent der Radfahrer und 56 Prozent der Autofahrer, häufig Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Verkehrsparteien wahr.
Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sieht als Ursachen für Konflikte vor allem Vorurteile und Missverständnisse zwischen Rad- und Autofahrern. Um den konstruktiven Dialog zwischen Auto- und Radfahrern zu fördern, gibt das BMVI mit dem DVR und den Partnern Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC), Bund Deutscher Radfahrer e. V. (BDR) und dem Verlag Langenscheidt jetzt die Verständnisbroschüre heraus. »Wir möchten die Verkehrsteilnehmer dafür sensibilisieren, die gleiche Sprache zu sprechen. Mit Humor und praktischem Wissen zeigen wir ihnen den Weg zu einem fairen und freundlichen Miteinander«, sagt Dr. Walter Eichendorf, Präsident des DVR.
Laut Befragung fühlen sich 62 Prozent der Radler von Autos bedroht. Mehr als die Hälfte der Radler (72 Prozent) bezeichnet aggressives Verhalten am Steuer und mangelnden Sicherheitsabstand beim Vorbeifahren (69 Prozent) als Hauptgefahrenquellen, gefolgt von Unachtsamkeit beim Öffnen der Autotür (69 Prozent) sowie Fehlern der Fahrer beim Abbiegen (58 Prozent).
Als größten Störfaktor im Straßenverkehr bezeichnen 81 Prozent der Radfahrer unvorsichtige und rücksichtslose Autofahrer. Ärger über parkende Autos auf Fahrradwegen äußert mehr als jeder zweite Radler (74 Prozent). Wenn es um Ärgernisse im Straßenverkehr geht, haben Rad- und Autofahrer anscheinend ähnliche Ansichten.
Autofahrer ärgern sich sogar noch mehr als Radfahrer über die Verkehrsteilnehmer aus den eigenen Reihen. Für 88 Prozent der Fahrzeughalter gehören rücksichtslose, unvorsichtige Autofahrer zum Hauptärgernis. Vier von fünf Pkw-Fahrern (80 Prozent) empfinden zudem Autofahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, als störend. Erst an dritter Stelle (für 72 Prozent) kommen Radfahrer ins Spiel – genauer: wenn sie nebeneinander fahren und die Straße blockieren oder rote Ampeln überfahren.
Die neue Langenscheidt-Broschüre greift die häufigsten Konfliktsituationen im Verkehrsgeschehen auf und macht beiden Parteien mit konkreten Tipps den Weg frei, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen.
Die Broschüre »Pkw – Fahrrad; Fahrrad – Pkw« steht zum Download zur Verfügung.
www.runtervomgas.de
Grafiken: Kampagne Runter vom Gas