Der seit März dieses Jahres zur Berliner E-Tretroller, E-Motorroller- und E-Bike-Sharinggröße Tier Mobility GmbH gehörende Leipziger Mietrad-Pionier Nextbike GmbH verzeichnet einen tollen Start ins Jahr 2022. So wurden allein im ersten Quartal 2022 doppelt so viele Ausleihen wir im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres verbucht. Für die Leipziger ist klar: 2022 wird »nach Corona und Energie(preis)-Krise das Fahrradjahr!«.
Schon die Bilanz des vergangenen Jahres hat gezeigt, dass Nextbike als europäischer Bike-Sharing-Marktführer auf allen Ebenen wächst. Neben dem eigenen Wachstum erhofft sich das Unternehmen von einer im Raum stehenden steuerlichen Gleichstellung mit dem Öffentlichen Nahverkehr einen weiteren Schub. Die von der Politik diskutierte Maßnahme einer Mehrwertsteuer-Senkung auf 7 Prozent sei ein wichtiges Zeichen für die Verkehrswende. Wann sie auch immer so weit sein sollte – sie würde dem Nextbike-Mietgeschäft sicherlich einen zusätzlichen Wachstumsschub versetzen.
»Back to normal« kitzelt Mietgeschäft
Mit Blick auf das letzte Jahr zählte das Unternehmen über eine halbe Million Registrierungen. Alleine in Deutschland konnten über mehr als eine halbe Million neue Registrierungen und im ganzen Jahr knapp 10 Millionen Fahrten verbucht werden.
2022 setzt sich dieser Trend ungebrochen fort. So konnten bereits im ersten Quartal doppelt so viele Ausleihen wie im gleichen Vorjahreszeitraum verbucht werden. »Mit der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an Hochschulen und dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht werden sich noch mehr Menschen für unsere Fahrräder entscheiden. Wir erwarten einen weiteren deutlichen Nutzungsanstieg«, erklärt Nextbike-Geschäftsführer Sebastian Popp. In vielen Städten kooperieren die Leipziger neben dem ÖPNV auch direkt mit Hochschulen und Unternehmen, die ihre Studierenden und Mitarbeitenden nachhaltig mobilisieren möchten.
Neue Städte, neue Märkte
Zudem sind alleine für das erste Halbjahr 2022 – und mit Tier Mobility im Rücken – 18 neue Launches in über 8 Ländern geplant. Wien, Oldenburg und Greifswald sind gerade gestartet. Danach folgen unter anderen Palma de Mallorca, Ljubljana, Leon und Campia Turzii in Rumänien.
Im Zusammenhang mit der Expansion in weitere Märkte plant Nextbike, sein Bikesharing-Angebot um 25.000 Fahrräder zu erweitern. Durch die Fusion der beiden Unternehmen bieten Tier und Nextbike laut eigenen Angaben jetzt »die erste wirklich multimodale Plattform der Branche mit insgesamt 135.000 Fahrzeugen«.
Gesenkter Mehrwertsteuersatz für Fahrräder
Neben dem unternehmenseigenen Wachstumskurs kommt ein wichtiges Zeichen für die Verkehrswende seitens der Politik. Für EU-Staaten besteht die Möglichkeit, die Mehrwertsteuer auf Fahrräder zum Beispiel im Verkauf und auch Verleih zu senken. Dem Beschluss wurde bereits im Dezember 2021 durch den Europarat zugestimmt. Nun liegt es an den jeweiligen Staaten, diese Vergünstigung in die Tat umzusetzen.
Dazu noch einmal Popp: »Für uns ist es ein richtungsweisendes Zeichen, das die Wichtigkeit des Radfahrens im Kampf gegen den Klimawandel unterstreicht. Denn mit einer Reduktion der Mehrwertsteuer bei Bike-Sharing Angeboten auf zum Beispiel naheliegende 7 Prozent wären wir steuerlich dem Öffentlichen Nahverkehr gleichgestellt. Zudem sehen wir darin eine attraktive Vergünstigung für die Nutzer*innen und ein weiteres Incentive, um vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn die Bundesregierung diesen Anreiz zum Radfahren schnellstmöglich umsetzt.«
Text: Jo Beckendorff/Nextbike, Foto: Nextbike