Wie diverse Medien in Japan berichten, kooperiert der heimische Instant-Messaging-Dienst Line mit dem laut Eigenangaben weltgrößten Mietrad-Systemanbieter Mobike aus China. Somit steigt ein weiterer IT-Riese – alleine im Land der aufgehenden Sonne setzen 71 Millionen Menschen auf den Messaging App – in das derzeit boomende stationslose Mietrad-Geschäft ein. Über die Höhe des Investments in Mobike-Japan wurden allerdings keine Angaben gemacht. Nur soviel: Line wird mit seiner Investition weniger als 20 Prozent an Mobike-Japan in seinen Händen halten.
Heißt auch: Mit der Line-Finanzspritze will Mobike seine Präsenz in Japan schnell ausbauen. Im Gegenzug wird Mobike seinen Service in die Line App integrieren, wie sie bereits in China in WeChat integriert wurde. Somit können Line-User ein Mobike über den in Japan bestens aufgestellten Chat-App mieten, indem der QR-Code des jeweiligen Fahrrads gescannt wird und dann über Line Pay oder anderen Abrechnungsstellen bezahlt werden kann.
Seit August 2017 ist Mobike im benachbarten Nippon-Markt aktiv. Der Markteintritt erfolgte im Zug des von den Chinesen anvisierten Ziels, bis zum Jahresende in weltweit 200 Städten vertreten zu sein. Mitbewerber Ofo – laut Branchenkennern hinter Mobike die weltweite Nummer Zwei im Sektor stationsloser Mietrad-Systemanbieter – war ebenfalls im August in Japan durchgestartet. Und setzt dabei wie Mobike auf eine Partnerschaft mit einem Nippon-Unternehmen: Ofo kooperiert mit dem Telekommunikations- und IT-Riesen Softbank.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Mobike