Eine gute Nachricht zuerst: 82,1 Prozent der heimischen Fahrradproduktion entfallen im Land der Pedelec-Pioniere auf genaue diese Kategorie. Die schlechte: die Verkaufsmenge der im Inland produzierten Pedelecs musste im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 8,8 Prozent auf 600.108 Einheiten schlucken. Der Wert dieser letztjährigen »Made in Japan«-Pedelecs nahm im Vergleich um 3,8 Prozent ab.
Wer davon profitiert: China. Bis dato waren Pedelecs im Land der aufgehenden Sonne eine (letzte) Domäne heimischer Anbieter. Das ändert sich. Auch wenn die ausgewiesenen Pedelec-Importe nicht in die JBPI-Gesamtstatistik einfließen (weil sie auf der Handelsstatistik-Kategorie »Motorräder mit E-Antrieb« beruhen, die neben Pedelecs auch zahlreiche andere E-Kleinfahrzeuge wie Segways, E-Rollstühle, E-Golfcaddies etc. erfasst): ihr Mengenwachstum von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 615.925 Einheiten und vor allem das dazu gehörige Wertwachstum von 32 Prozent belegen, dass die nach Japan rollenden E-Kleinfahrzeuge aus China nicht mehr nur »auf billig« setzen – und somit für die heimischen Anbieter zur echten Konkurrenz wachsen. So scheint auch dieser letzte Sektor der einst sogar weltweit führenden Nippon-Fahrradindustrie unter Druck zu stehen.
Fahrrad-Lust schwindet
Eine weitere schlechte Nachricht: immer weniger Japaner scheinen aufs Fahrrad zu steigen. Anders kann man die mit dem Vorjahr vergleichbaren Mengenrückgänge nicht verstehen. Insgesamt weist die 2022er-Statistik eine Inlandsanlieferung von 5,79 Millionen Einheiten (minus 16,1 Prozent) aus. Diese lässt sich in 750.317 Einheiten aus heimischer Produktion (minus 11 Prozent, Wert: minus 5,3 Prozent) und 5,04 Millionen Importen (minus 16,8 Prozent, Wert: plus 15,6 Prozent) aufteilen.
Kurzer Rückblick: 2022 berichtet der RadMarkt, dass die Nippon-Verkaufsmenge 2016 erstmals unter 8 Millionen Einheiten und 2021 erstmals unter die 7 Millionen Einheiten fiel. Nur ein Jahr später – 2022 – rutschte sie mit ihren oben genannten 5,79 Millionen Einheiten jetzt sogar unter die magische Verkaufsmenge von 6 Millionen.
Mehr Details in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text: Jo Beckendorff