Nachdem der finnische Reifenanbieter Nokian Renkaat Ende letzten Jahres seinen Fahrradreifen-Ableger Nokian Tires inklusive Fabrik mit Sitz im heimischen Lieska an Landsmann Suomen Rengastehdas verkauft hat, konzentriert er sich auf die Produktion von Autoreifen.
Bereits im Juli 2005 soll eine neue Fabrik in Russland nahe Petersburg eröffnet werden.
Laut Nokian-Renkaat-Chef Kim Gran sei man jetzt neben Michelin der einzige in Russland produzierende westliche Reifenanbieter. Zudem würde das eigene Geschäft in Russland laut eigenen Angaben sicherlich weiterwachsen, weil der deutsche Mitbewerber Continental zum Jahresende 2004 aus einem Joint-venture mit Moscow Tyre Plant aus der Russland-Produktion ausgestiegen ist.
Dabei ist Conti nicht der einzige westliche Reifenproduzent, der eine Fabrik in Russland aufgegeben hat. Auch Nokian Renkaat hatte im letzten Jahr das Joint-venture mit Amtel aufgekündigt. Man wäre sich über die weitere Entwicklung und Ausrichtung des Zusammenschlusses nicht einig geworden.
Trotzdem will man den russischen Markt keinesfalls verlassen. Schon alleine die dortigen Marktzahlen scheinen zum Weitermachen einzuladen. Laut Nokian Renkaat gäbe es seitens einiger lokaler einheimischer Produzenten nur wenig Wettbewerb. Und der russische (Auto-)Reifenmarkt, der für 2004 auf ein Wertvolumen von 300 bis 400 Millionen US$ geschätzt wird, soll bereits 2008 die Schallmauer von einer Milliarde US$ knacken. Grund genug für die Finnen, auch produktionsmäßig im riesigen Nachbarland im Markt zu bleiben.
– Jo Beckendorff –