Stufenlos schaltende NuVinci-Fahrradnaben rollten erstmals – damals noch unter dem Namen »Modell N170 TM« – zum ersten Mal im Dezember 2006 aus einer US-Fabrik im Oklahoma City vom Band. Der hinter diesem revolutionären Planetengetriebe stehende US-Anbieter Fallbrook Technologies hatte mit seiner Innovation zu Beginn vor allem den Cityrad-Bereich im Auge, bei der das gewicht nicht so eine Rolle spielt wie im sportiven Bereich. Was damals niemand erahnen konnte: Welche Chancen und Möglichkeiten sich für NuVinci mit dem Aufkommen des E-Bikes eröffnen würden.
»Die Ursprünge der NuVinci-Technologie im Fahrradbereich gehen tatsächlich beinahe 20 Jahre zurück«, erklärt Fallbrooks Executive Vice President – Abteilung Fahrrad David Hancock, »Don Miller, der Gründer von Fallbrook Technologies, war ein begeisterter Radfahrer, der es sich zum Ziel gemacht hatte, das schnellste Fahrrad der Welt zu bauen.«
Obwohl er keine klassische Ingenieurausbildung absolviert hatte, analysierte Miller die Systemkomponenten und stellte fest, dass es sich bei der traditionellen Gangschaltung um einen begrenzenden Faktor handelte. Daraufhin begann er nach Möglichkeiten zu suchen, eine bessere Schaltung herzustellen. Seine Erfindung war nicht nur ein Durchbruch im Fahrradbereich, sondern bildete auch die Plattformtechnologie für ein breites Spektrum anderer Anwendungen, von urbanen Transportmitteln wie Pkws, bis hin zu Lkws, Industrieanlagen und Marineanwendungen.
Die NuVinci-Gangschaltung verfügt über rotierende Kugeln, die in ihrem Übersetzungsbereich eine unendliche Anzahl von Übersetzungen zwischen der eingehenden Kraft (von der Kette durch das Treten in die Pedale) und der ausgehenden Kraft (über den Nabenflansch zum Rad) ermöglichen. Eine manuelle oder automatische Steuerung kippt die Kugeln auf der horizontalen Achse, wodurch sich das Übersetzungsverhältnis ändert und entsprechender Druck auf die Pedale zugelassen wird. Die Wartung nicht richtig funktionierender Gänge gehört damit der Vergangenheit an. Übrigens: Aktuell wird die hinter NuVinci stehende Technologie durch über 800 Patente und Patentanträge weltweit gestützt.
Gleich nach der 2006er-Produktpremiere folgten erste Auszeichnungen und Preise. Im März 2007 saß der erste Radfahrer auf einem sogenannten »NuVinci Optimized«-Fahrrad. Heute ist sie »in über 100 Fahrrad- und eBike-Marken vertreten«.
Die Accell-Marke Batavus und US-Nischenanbieter Ellsworth waren die ersten Fahrradhersteller, die »NuVinci Optimized«-Fahrräder anboten. Im Januar 2007 gewann das Batavus-Model »Adagio« mit NuVinci-Technologie auf der niederländischen Messe FietsVak den 2007 Bike of the Year Award. Die originale NuVinci »N170 TM«-Schaltung selbst gewann den Innovation of the Year Award.
Batavus Marketing Manager Ria Veld beglückwünscht den US-Anbieter zum zehnten Geburtstag von ‚NuVinci Optimized’-Fahrrädern: »Wir sind stolz, die erste Marke zu sein, die ein Fahrrad mit dieser innovativen und immer populärer werdenden Technologie eingeführt hat. Es gibt keine andere Technologie, die durch ihre reibungslose und stufenlose Übersetzung ein derartig entspanntes Fahrerlebnis ermöglicht.«
In den zehn Jahren seit der ersten Veröffentlichung des Produkts brachte das Unternehmen eine Reihe preisgekrönter Produkterweiterungen und neue Produkte auf den Markt, wodurch die Verwendung der NuVinci-Technologie bei E-Bikes und Fahrrädern auf der ganzen Welt ständig zunahm. Obwohl die erste Schaltung seit ihrer Markteinführung deutlich verbessert wurde, ist die Kerntechnologie weiterhin in den aktuellen Produkten enthalten.»
Im Jahr 2007 schuf die NuVinci-Technologie ein noch nie da gewesenes, einzigartiges Radfahr- Erlebnis – und dies ist auch heute noch der Fall. Wir werden die Vorteile von stufenlosen und automatischen Schaltungen noch mehr Radfahrern zugänglich machen, indem wir unsere Produktentwicklung auf aufstrebende Applikationen wie Cargo, SUV und urbane Räder fokussieren. Dies schließt sowohl das E-Bike-Segment aber auch traditionelle Fahrräder ein«, fasst NuVinci Cyclings Director of Marketing Anne Guethoff den Ausblick in die Zukunft zusammen.
Text: Beckendorff/NuVinci