Odlo erhöht „Made in Europe“-Produktion

Der in der Schweiz ansässige Funktionsbekleider und Bikewear-Anbieter Odlo hat im vergangenen Jahr über sechs Millionen Teile produziert – davon über 75 Prozent in Europa. Anders ausgedrückt: Weniger als ein Viertel der Gesamtproduktion stammt aus Fernost. Mit diesem Wert geniesst der Anbieter im Sporttextilmarkt eine Ausnahmestellung, die man künftig weiter ausbauen will. Warum erfahren Sie hier.

Odlo hat laut Head of Supply Chain Thomas Spiess Head mehrere Gründe, „Made in Europe“ zu pushen: „In China und anderen asiatischen Ländern finden derzeit grosse soziale Umwälzungen statt. Neben Forderungen nach höheren Löhnen – in China stiegen die Löhne 2010 bis zu 30 Prozent – fordert der chinesische Markt immer mehr Waren für den heimischen Konsum. China wird von einer Export- zu einer Importnation. Gleichzeitig wurden in der Wirtschaftskrise Produktionsanlagen abgebaut. Aktuell kann Asien die stark gestiegene Nachfrage nach Produktionskapazitäten nicht erfüllen.“

Das habe natürlich Folgen: Der Kampf der Textilproduzenten um die knappen Produktionsressourcen sei schon entbrannt. Wartezeiten würden länger, Lieferverzögerungen nähmen zu. In der aktuellen Saison war erstmals auch Odlo in gewissen Umfängen davon betroffen.

Lieferengpässe seien aber nur die eine Folge, steigende Preise die andere. Eine hohe Nachfrage und fehlende Kapazitäten zögen – verschärft durch steigende Energie- und Transportkosten – höhere Preise nach sich. Von dieser generellen Entwicklung für die Saison Winter 2011/2012 ist auch Odlo betroffen. Die Hünenberger würden jedoch nicht mit einer allgemeinen Preisanhebung in die Orderrunde gehen, sondern diesen Schritt auf einzelne Produktsegmente beschränken.

Fazit: „Wir werden weitere Teile unserer Produktion nach Europa verlagern“, erklärt Spiess. Momentan würden schon Produktionskapazitäten in den eigenen Fertigungsbetrieben in Portugal und Rumänien aufgestockt. Gleichzeitig würden die Aufträge in Asien auf Produzenten konzentriert, mit denen das Unternehmen schon lange zusammen arbeitet – „um in Kombination mit einer früheren Platzierung der Aufträge Liefersicherheit zu erhalten“. Heißt auch: Odlo geht stärker ins Risiko, um seinen Händlern eine pünktliche und komplette Auslieferung bieten zu können.

– Jo Beckendorff –

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