Ofo – ein 2014 in Peking gegründeter Start-up, der sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der weltweit größten Mietrad-Anbieter entwickelt hat – feierte auf der diesjährigen Eurobike seine Standpremiere. Der Eurobike-Auftritt folgte kurz nach der europäischen Festlandpremiere im österreichischen Wien. Dort stehen seit Ende August 200 knallgelbe Ofo-Bikes in der Innenstadt herum.
»Free Float« heißt das stationslose Mietrad-Systemgeschäft von Ofo. Was im ersten Moment prima klingt, hat sich allerdings schon in mehreren Städten, in denen Mieträder via Free-Float-System angeboten werden, als ausgesprochenes Ärgernis. Die zur Miete bereit stehenden Bikes verstopfen den ohnehin schon geringen Freiraum in der Innenstadt. Bürger klagen über einfach auf den Gehsteigen abgestellte Räder.
Ofo gilt derzeit als der weltweit größte Free-Float-Mietradanbieter. Laut Unternehmensangaben ist man derzeit mit mehr als acht Millionen Fahrrädern in sieben Ländern in über 170 Städten im Markt. Weitere asiatische Großanbieter wie Ofo-Landsmann Mobike und Obike aus Singapur setzen gerade – nachdem man das Geschäft in Asien gut ausgebaut hat – auch zum Sprung Richtung Europa an.
Um weiter auf dem europäischen Festland wachsen zu können, wollte Ofo auf der Eurobike Kontakte knüpfen. Am Stand selbst wurde ausführlich über das Unternehmen und sein System informiert.
Überhaupt gilt für Ofo »nicht kleckern, sondern klotzen«. Wie das möglich ist? Im Juli 2017 hat Ofo zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 700 Millionen US$ (588,27 Millionen Euro) einstreichen können. Zu den hinter dieser nachträglichen Finanzspritze stehenden Investoren gehören unter anderem der chinesische IT-Riese Alibaba sowie die international auftretenden Beteiligungsgesellschaften Hony Capital und Citic PE.
Text/Fotos: Jo Beckendorff