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Otto Group 2014/15: Russlandkrise & Co. bremsen – erstmals Verlust
Hafengeburtstag 2015, Die Einlaufparade © Axel Kirchhof Jede kommerzielle Nutzung nur nach Absprache

Europas größter Versandhaus-Konzern Otto Group hat im Geschäftsjahr 2014/15 (endete am 27. Februar) erstmals einen Verlust eingefahren. Hans-Otto Schrader (Bild) macht in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Otto Group vor allem das schwache Auslandsgeschäft in Russland, aber auch Frankreich und den USA dafür verantwortlich – sowie „hohe Investitionen in die Zukunft“…

Zwar konnte der Gesamtumsatz 2014/15 um leichte 0,5 Prozent auf nunmehr 12,06 Milliarden Euro gehievt werden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging aber von 401 auf 79 Millionen Euro zurück. Und beim Ergebnis vor Steuern (EBT) mußte die Otto Group sogar einen Verlust in Höhe von 125 Millionen Euro schlucken.
Schrader machte aber auch darauf aufmerksam, dass die wesentlichen Kerngesellschaften weiterhin ein stabiles Geschäft aufweisen würden. Außerdem habe das Geschäft nicht überall geschwächelt. In der Heimat Deutschland hätten bedeutende Kerngesellschaften wie Otto (die auch Fahrradprodukte verkauft), Bonprix, der Witt-Gruppe, der EOS-Gruppe und die Hermes-Gruppe solide Ergebnisse eingefahren.
Auch dabei aber weniger erfolgreich: Otto Group’s sportliche Tochter Sport Scheck – dem führenden und auch Fahrradprodukte verkaufenden Multichannel-Sportfachhändler in Deutschland. Sport Scheck hätte mit Problemen bei der Umstellung der Logistik zu kämpfen gehabt. Das hätte zu Ergebnisverlusten geführt. Der Scheck-Umsatz sank sogar um 7,2 Prozent auf 296 Millionen Euro. Die getätigten Investitionen würden jedoch langfristig die Zukunftsfähigkeit der sportlichen Münchener Tochter sichern.
Insgesamt lag der Umsatz von Otto Group in der Heimat Deutschland bei 7,14 Milliarden Euro. Verglichen mit dem vorherigen Geschäftsjahr ist das ein Plus von 1,1 Prozent.
Neben oben genannten „Krisenmärkten“ schlugen auch einige Großinvestitionen wie zum Beispiel dreistellige Millionenbeträge, die die Hamburger in IT, die Logistik sowie den Aufbau neuer, für die Zukunft wichtiger Geschäftsmodelle gesteckt wurden, auf das Gesamtergebnis 2014/15.
„Angesichts des schwachen deutschen Textilmarktes sind wir mit der Entwicklung im E-Commerce und bei unseren wichtigen Kerngesellschaften zufrieden“, betont Schrader, „unzufrieden sind wir hingegen mit dem Ergebnis, das durch geplante und ungeplante Gewinnrückgänge einiger Konzerngesellschaften und durch hohe Zukunftsinvestitionen belastet worden ist.“
Was allerdings besonders Freude bereitete: Das Geschäftssegment Multichannel-Einzelhandel (MCE). Dort war der Onlinehandel erneut ein absoluter Wachstumstreiber. In Zahlen: Die weltweit mehr als 100 Online-Shops der Otto Group konnten ihren Umsatz um 5,1 Prozent bzw. 300 Millionen Euro auf knapp 6,5 Milliarden Euro steigern. Damit bestätigen die Hamburger eigenen Aussagen zufolge „die führende Stellung der Otto Group als weltweit zweitgrößter Onlinehändler mit dem Endverbraucher“.
In Deutschland wuchs die Otto Group im Internet-Handel ebenfalls um 5,1 Prozent bzw. 200 Millionen Euro auf knapp 4,2 Milliarden Euro – und konnte so ihre Position als führender Onlinehändler für Mode, Möbel und Wohnaccessoires bestätigen.
Anvisiertes Zeil für das laufende Geschäftsjahr 2015/16: „Die Otto Group wird im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 3 Prozent erwirtschaften und eine Rückkehr in die Gewinnzone schaffen.“

Text: Jo Beckendorff, Foto: Otto Group

 

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