Die 22. europäische Leitmesse OutDoor – die von Messeanbieter Messe Friedrichshafen veranstaltete Eurobike-Schwester – öffnete letzte Woche an vier sommerlich-heißen Tagen (15. bis 18. Juli) ihre Pforten. Die Neukonzeption der Tagefolge und Hallenplanung wurde nicht nur vom Messeveranstalter selbst als gelungen bezeichnet. Die sommerlichen Temperaturen haben wohl allerdings auch einen gegenüber den Vorjahren weiteren Besucherzuwachs verhindert…
Erstmals fand die OutDoor von Mittwoch bis Samstag statt. Dazu OutDoor- und Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger: „Die veränderte Tagefolge hat den Business-Charakter der OutDoor weiter gestärkt. Darüber hinaus wurde die Besucherfrequenz besonders gut über die ersten drei Tage verteilt. Es zeigte sich, dass das Zusammentreffen der Branche am Bodensee gerade in Phasen von wirtschaftlichen Herausforderungen von enormer Bedeutung ist.“
Insgesamt kamen laut Messe Friedrichshafen an allen vier Tagen 21.464 Fachbesucher (Vorjahr: 21.912, minus 2 Prozent) aus 85 Ländern zur mittlerweile 22. OutDoor. 940 Aussteller aus 41 Nationen zeigten ihre Neuheiten. Auch dabei: Circa 50 Doppelaussteller, die in Friedrichshafen sowohl auf OutDoor als auch der bevorstehenden Eurobike (25.-29.8.2015) ausstellen. Diese Zahl belegt, dass Bike auch viel mit OutDoor zu tun hat.
Apropos wirtschaftliche Herausforderungen: Die Zeiten in denen der internationale Outdoor-Markt spurstabil jedes Jahr zweistellig quasi automatisch nach oben stapfte gehören nun tatsächlich der Vergangenheit an. Kein Grund für Mark Held in seiner Rolle als Generalsekretär der Europäischen OutDoor Group (EOG – zugleich ideeller Träger der OutDoor) den Kopf in den Sand zu stecken: Zwar sei die Marktsituation weiter angespannt und von einem sehr harten Konkurrenzkampf um Kunden geprägt: „Trotzdem bleibt der Outdoor-Sektor stark und zeigt ein beeindruckendes Wachstum. Selbst Skeptiker müssen jetzt erkennen, dass es sich hier nicht um einen kurzlebigen Trend, sondern um eine grundlegende Verbraucherentwicklung handelt, die der Sehnsucht nach Bewegung in der freien Natur geschuldet ist. Wir sollten natürlich nicht überheblich werden und erwarten, dass diese Entwicklung in einer Zeit der Urbanisierung und Digitalisierung automatisch ungebrochen anhält: Nichtsdestotrotz besteht ein weiteres Wachstumspotenzial, wenn es uns gelingt, mehr Menschen zu Outdoor-Aktivitäten zu animieren.“
Mammut-Chef Rolf Schmid spricht in diesem Zusammenhang von spannenden Zeiten: „In den letzten zwölf Monaten hat sich in der Outdoor-Branche mehr getan als in den zwölf Jahren davor. Angesichts dieser Veränderungen ist die Messe in Friedrichshafen der ideale Ort, um sich mit allen wichtigen Kollegen und Partnern an einen Tisch zu setzen und um die richtigen Strategien zu besprechen, zu hinterfragen oder zu bestätigen.“
Mit den zur OutDoor ungewöhnlich heißen Temperaturen und für die in der Vergangenheit über fehlende Kühlung klagenden Aussteller und Fachbesucher gut zu wissen: Die von der Messe Friedrichshafen eingesetzten Klimageräte sind durchaus in der Lage die jeweiligen Hallen auf eine gute Temperatur herunter zukühlen. Den Hitzetest hat die Messe Friedrichshafen generell bestanden. Mit Ausnahme der Halle A4, wo die Anlage anfangs komplett ausgefallen war und somit auch vereinzelt Hitzewallungen in die Hallen A3 und A5 erzeugte waren in allen Messehallen und -foyers trotz extremer Outdoor-Hitze durchaus annehmbare Hallen-Temperaturen.
Temperatur-Fazit: Egal wie das Wetter zur diesjährigen Eurobike sein wird – Messeveranstalter Friedrichhafen verspricht prima Klima.
Text/Fotos: Jo Beckendorff
Mit 4 Bildern zur Auswahl (Quelle: Jo Beckendorff)