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Nach OutDoor 2016: Polartec feiert Eurobike-Standpremiere
Polartec-CEO Gary Smith

Zum wiederholten Mal auf der OutDoor, in diesem Jahr aber erstmals auf der Eurobike ausstellend: Funktionsstoff-Produzent Polartec LLC.

Bekannt geworden ist der US-Produzent mit seinen kuscheligen Fleece-Stoffen, die vor allem von Outdoor-Bekleidungsanbietern eingesetzt werden. Dass Polartec auch einige atmungsaktive, wind- und wasserabweisende Stoffe im Portfolio hat, die sich bestens für Radler eignen, ist bisher kaum »nach draußen» kommuniziert worden.
Vor circa drei Jahren hat man sich erstmals den Bereichen Fitness/Gesundheitssport und Fahrrad zugewandt. Gerade im Sektor Fahrrad sieht Polartec-Chef Gary Smith (Bild) – selbst ein begeisterter Radler – eine Menge Potential: »Generell verzeichnen alle Radkategorien derzeit ein Wachstum, das steigende Bewusstsein für sanfte Mobilität ist auch zu spüren, der Rennrad-Bereich ist weiterhin stark und das Thema Fitness/Freizeit rückt bei vielen Menschen immer mehr in den Vordergrund.«
Was ihn vor allem an der Fahrradbranche begeistert: »Anders als die Outdoor-Branche, die mit ihren großen Marken für uns sehr interessant ist, sind in der Fahrrad-Branche viele kleine Bekleidungsanbieter im Markt. Die sind generell gesehen extrem innovativ.«
Es gäbe unglaublich viele Möglichkeiten, spezielle Stoffe auf die Bedürfnisse der Radler zu kreieren. »Die drei Bereiche, in denen wir stark sind, sind direkt auf der Haut zu tragende Stoffe (Anmerkung des RadMarkts: ‚Next to skin’), Stoffe für Isolierung/Wärmeschutz und Wetterschutz.« Und vor allem: Bisher sei die Radwelt sehr auf Hartware konzentriert gewesen. Das habe sich geändert – nicht nur, aber auch wegen urbaner Mobilität und E-Bike. Diese würde stramm Richtung modisch-funktionellem Lifestyle radeln.
Auf die Frage, ob Polartec auch irgendwann einmal wie zum Beispiel Membrananbieter Gore mit einer eigenen Bike- und Runnigwear-Marke aufschlagen würde, antwortet Smith wie aus der Pistole geschossen: »Wir sind ein Stoff- und kein Kleidungshersteller. Wir werden weiter mit Kleidungsanbietern zusammenarbeiten, mit diesen beste Lösungen für ihre individuellen Anforderungen erarbeiten und sie mit den dafür besten High-tec-Materialien beliefern.«
Das schöne wäre ja auch die Zusammenarbeit und das Zusammenspiel mit den Bekleidungsanbietern. Man liefere ja nicht nur irgendwelche Stoffe von der Stange: »Wir kreieren Stoffe, die auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden – den Anbietern von Funktionsbekleidung – beruhen. Gemeinsam erarbeiten wir Textillösungen.«
Der Polartec-Chef nennt ein Beispiel: ”Der britische Bikewear-Anbieter Rapha kam zu uns und suchte etwas extrem Atmungsaktives mit Wärmeschutz. Wir haben ihnen unser ‚Alpha’-Material präsentiert. ‚Alpha’ war von uns speziell für eine US-Spezialeinheit entwickelt worden. Es ist ein Puffy-Material mit extremer Atmungsaktivität bei gleichzeitig hohen Isolationseigenschaften und optimalen Feuchtigkeitstransport.« Unter »Puffy« ist ein dünnes synthetisches und leichtes Highloft-Material zu verstehen, das sowohl als Midlayer als auch als dünne Außenschicht getragen werden kann.
Mehrere Outdoor-Anbieter haben das 2013 erstmals vorgestellte Material »Alpha« der US-Amerikaner in ihren Kollektionen aufgenommen. Rapha war der erste Bikewear-Anbieter, der eine Weste aus diesem Material präsentierte. Raphas bereits mehrfach ausgezeichnete »Brevet Insulated Gilet« lässt sich locker in der Rückentasche eines Rennrad-Trikots verstauen.
Insgesamt hat Polartec jetzt ein Dutzend oder mehr Bikewear-Anbieter als Kunden an Bord. Es sollen mehr werden. Deshalb auch die Standpremiere auf der Eurobike 2016: »Wir wollen die Fahrradwelt wissen lassen, dass wir da sind und für Bikewear-Anbieter Komplettlösungen erarbeiten.«
www.polartec.com

Text/Foto: Jo Beckendorff

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