Warum wir darüber berichten? Weil der einst von dem deutschen Outdoor-Branchenpionier Ulrich Dausien gegründete Filialist McTrek im Jahr 2001 unter anderem mit dem damals von Axel Böse (Gründer und Geschäftsführer des Kinder- und Jungednrad-Anbieters CoolMobility GmbH) gelenkten Geschäft der Bicycles Räder AG fusionierte und unter das Dach der neu gegründeten Yeah! AG packte.
Nachdem diese »Outdoor-Fahrrad«-Fusion aber nicht richtig in die Gänge kam, konzentrierte sich Dausien später wieder ganz auf McTrek und den Outdoor-Sektor. Das Bicycles-Fahrradgeschäft wurde Ende 2002 an den heute größten Fahrrad-Fachhandels-Filialisten Bike & Outdoor Company GmbH & Co. KG (B.O.C.) verkauft.
McTrek wuchs hingegen ab 2005 mit McTrek Outdoor Sports-Filialen. 2017 wurde das Unternehmen an die belgische AS Adventure Group verkauft. Ende 2018 zog sich Dausien aus dem operativen Tagesgeschäft der damals 43 McTrek-Filialen lenkenden Yeah! AG zurück.
2020 musste McTrek erstmals Insolvenz anmelden. Nach der Übernahme durch der CM Solutions GmbH – laut Eigenangaben ein Vernetzer von stationärem Handel und E-Commerce und vor allem als Mutter des Schuh-Filialisten Reno bekannt – ging es mit nur noch 30 McTrek-Filialen unter der Tochtergesellschaft McTrek Retail GmbH weiter. Die Yeah! AG wurde aufgelöst und die (McTrek-)Unternehmenszentrale von Bruchköbel nach Hanau verlegt. Mit diesem Schritt konnten damals immerhin 300 der vorab 420 Arbeitsplätze erhalten werden.
Der nun verkündeten zweiten Insolvenz von McTrek ist bereits der Online-Shop zum Opfer gefallen. Wie es mit den derzeit weiterlaufenden McTrek-Filialen und dem Online-Shop weitergehen wird, ist offen. Nachgefragt bei Insolvenzverwalter Dr. Tobias Kämpf erhielt der RadMarkt die Antwort, dass »über die Insolvenzeröffnung zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden wurde«. McTrek würde aber derzeit (abgesehen vom Online-Shop) in vollem Umfang weitergeführt. Sobald das Verfahren eröffnet wird, werden die Gläubiger informiert.
Text: Jo Beckendorff
