Outdoor goes China

Fast gleichzeitig erreichten uns die Meldungen über die gestarteten Outdoor-Messeaktivitäten zweier deutscher Messeorganisatoren in China. Soeben unterzeichnete Eurobike- und OutDoor-Macher Messe Friedrichshafen einen Vertrag mit dem Messeveranstalter der Asia OutDoor in Nanjing. Und Ispo-Group meldet mit der 1. Outdoor Sports Ordershow in Hangzhou eine Ergänzung zum letztjährig gestarteten Joint-Venture Ispo China.

Somit wollen beide Messeanbieter in den Markt, der derzeit „nur“ als Weltfabrik für allerlei Produkte angesehen wird, auch auf den künftigen Absatzmarkt China setzen. Laut Messe Friedrichshafen sollen die Outdoor-Umsätze in China bereits im Jahr 2004 bei 2,7 Mrd. Euro gelegen haben (Quelle: Market Research China) – Tendenz steigend. Der Markt wachse aktuell um jährliche 40 Prozent. Bis 2010 prognostizieren die Experten Wachstumsraten von nicht unter 25 Prozent. Traumraten, bei denen auch westliche Marken mitmischen wollen.

Messe Friedrichhafen, Macher der größten europäischen Outdoor-Fachmesse OutDoor, ist jetzt bei Planung und Konzeption der Asia OutDoor in der Sieben-Millionen-Stadt Nanjing mit im Boot. Asia OutDoor wird vom 23. bis 26. August 2006 stattfinden. Dazu OutDoor-Projektleiter Stefan Reisinger: „Eine Asia OutDoor ist die logische Konsequenz, um ein in Europa und Amerika erfolgreiches Messekonzept auch in einem der attraktivsten Wachstumsmärkte der Zukunft zu installieren.“ Mehr Informationen unter www.messe-friedrichshafen.de.

Nach der letztjährigen Premiere von Ispo China in Shanghai legt Messe München alias Ispo Group nach: Als „Ergänzung zur Ispo China“ und „preisgünstige Arbeitsplattform für den Fachhandel“ wird die erste Outdoor Sports Ordershow China vom 20. bis 23. August 2006 – also fast gleichzeitig mit Asia Outdoor – in Hangzhou durchgezogen. Warum, erklären die Münchener wie folgt: „Auf drängenden Wunsch der Industrie, die auch für ihre Sommerkollektionen und Ganzjahres-Sportprodukte eine Plattform im chinesischen Raum benötigt, und um dem Fachhandel zeitnah auch über die Produktinnovationen der Sommersaison informieren zu können“. Mehr Informationen unter www.ispo.com.

Die Weichen sind gestellt. Und beide Messeanbieter wollen ein Stück vom Wachstumskuchen China abbekommen. Westliche Aussteller werden sich entscheiden müssen, auf welcher Messe sie künftig ausstellen wollen. Die Tendenz wird wohl eher dahin gehen, daß OutDoor-Aussteller dem Ruf der Friedrichshafener nach Nanjing und Ispo- (bzw. Ispo-OutDoor)-Austeller dem Ruf der Münchener nach Hangzhou folgen werden. Aber noch ist das letzte Wort nicht gesprochen.

– Jo Beckendorff –

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