Nicht Huffy, sondern eine Allianz von Pacific Cycle LLC und Direct Focus machte das Rennen um den vom bisherigen Investor Questor vor die Wand gefahrenen US-Fahrrad- und Fitnessriesen Schwinn/GT.
Insgesamt ging Schwinn/GT für einen Preis von 151 Mio. US$ über den Tisch.
86 Mio. US$ dieser Summe werden von Massenabieter Pacific Cycle (hat nichts mit dem taiwanesischen Produzenten Pacific zu tun!), junge Mutter der letztens von Brunswick übernommenen US-Fahrradmarken Mongoose und Roadmaster, hingeblättert. Dafür erhält sie beide Fahrradmarken Schwinn und GT. Pacific“s Mitbieter Direct Focus (Geschäftsführer: Kevin Lamar, der laut US-Sportblatt ISG u.a. auch schon einmal Chef von Schwinn/GT gewesen ist) stemmt hingegen die laut Branchenkennern weit lukrativere Fitnessmarke Schwinn (ohne Fahrräder). Dafür zahlt Direct Focus 65 Mio. US$.
Eigentlich sollte das Unternehmen komplett an ein und denselben Bieter verkauft werden. Erstbieter Huffy hatte aber wie Pacific Cycle nur Interesse an der Fahrrad-Division. Die dann von Pacific eingebrachte Bieterallianz mit Direct Focus entpuppte sich letztendlich als cleverer (Übernahme-)Schachzug.
Wie aus einer Mitteilung von US-Messe-Organisator Interbike zu erfahren ist, werde man alles daransetzen, die Marken Schwinn/GT noch irgendwie auf der diesjährigen Messe (30.9.-3.10.) unterzubringen. Und die neue Mutter Pacific Cycle arbeitet laut einer Mitteilung im US-Branchenfachblatt „Bicycle Retailer & Industry News“ emsig daran, noch einige Modelle für die Saison 2002 aus dem Hut zu zaubern.
US-Branchenkenner vermuten, daß die ehemaligen Premiummarken Schwinn und GT mit der Übernahme seitens Pacific Cycle künftig (und ausschließlich?) über großflächige Massenanbieter Marke WalMart & Co. rollen werden. Wie letztendlich die Ausrichtung der eigenständigen Pacific-Bikemarken Mongoose, Roadmaster, Schwinn und GT allerdings genau aussehen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht wird Pacific Cycle schon auf der Interbike die richtigen Antworten geben können. -jb-