Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Pon Bike Group (PBG) eine Fahrrad-Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 600.000 Fahrräder und E-Bikes in Litauen hochziehen wird, die gleich für mehrere unter dem Pon-Dach radelnden Marken im Einsatz sein soll. Laut damaligen Informationen ist die Eröffnung dieser Fabrik für das Jahr 2024 geplant. Branchenkenner befürchteten bereits, dass der vor allem die Baltikum-Staaten stark belastende Ukraine-Krieg diesen Plan durchkreuzen könnte. Letzten Montag (26. September) verkündete das hinter dem Neubau stehende Architektur-Büro 2L Architects UAB freudig über Social Media, dass der erste Spatenstich für den Bau der neuen PBG-Fabrik in der Freien Wirtschaftszone FEZ Kėdainiai voraussichtlich bald erfolgen wird.
»Wir haben eine Baugenehmigung erhalten und warten darauf, dass die Erdarbeiten bald beginnen können«, heißt es aus der 2L Architects-Zentrale in Vilnius.
Um sicherzustellen, dass das geplante Gebäude die höchsten Standards für Umweltverträglichkeit und verantwortungsvolles Management erfüllt, durchläuft es derzeit lediglich noch das Nachhaltigkeitszertifizierungs-Verfahren »BREEAM«. Dieses Kürzel steht für »Building Research Establishment Environmental Assessment Method«. Die mittlerweile international führende Methode zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Immobilien wurde 1990 in Großbritannien entwickelt. Heute gilt sie als das älteste und am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen.
Das neue PBG-Werk wird in der etwa 50 Kilometer vom Flughafen Kaunas und 220 Kilometer vom Ostsee-Seehafen Klaipeda gelegenen FEZ Kedainiai aus dem Boden gestampft. Die Freie Wirtschaftszone Kėdainiai ist ein räumlich abgegrenztes Gebiet von 130,55 Hektar, in der rechtliche und administrative Erleichterungen für Investoren bestehen.
PGB geht davon aus, in den ersten drei Jahren nach Fertigstellung der Produktionsstätte in 2024 in einem ersten Schritt rund 300 Arbeitsplätze zu schaffen. Deren Zahl soll dann auf über 500 wachsen.
Text: Jo Beckendorff, Foto: 2L Architects