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Peloton 2023/2024: radikale Kostenbremse sorgt für Verlustreduzierung
Die in den Corona-Jahren boomende und in der Post-Corona-Zeit abgestürzte interaktive Indoor-Sportplattform Peloton Interactive Inc. hat ihr am 30. Juni endendes Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem starken vierten Quartal abschließen können. So konnte nicht nur der Quartalsverlust gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um fast das Achtfache verringert, sondern auch der Jahresverlust im Vergleich zu dem vorherigen Geschäftsjahr 2022/2023 mehr als halbiert werden. Damit wurden die Erwartungen so übertroffen, dass die vorab geschundene Peloton-Aktie mit einem Plus von 50,78 Prozent den größten Kursanstieg der letzten Woche für sich verzeichnete.
Foto: Peloton

Das vierte Geschäftsquartal hat mit seinem Nettoumsatz von 643,6 Millionen USD (579,1 Millionen Euro, plus 0,2 Prozent) die Prognosen der US-Amerikaner »für alle wichtigen Kennzahlen erfüllt oder übertroffen«. Dabei seien auch Fortschritte bei einer Reihe weiterer finanzieller Ziele gemacht worden. »Mit einer stabilen finanziellen Grundlage können wir uns nun strategischer auf Innovationen konzentrieren, um das Erlebnis für unsere Mitglieder zu verbessern und ein nachhaltiges, profitables Wachstum auf lange Sicht zu erzielen«, heißt es im vorliegenden Peloton-Geschäftsbericht.
Vom oben genannten Quartalsumsatz entfallen 212,1 Millionen USD (190,9 Millionen Euro, minus 3,8 Prozent) auf »Connected Fitness Products« und 431,4 Millionen USD (388,2 Millionen Euro, plus 2,3 Prozent) auf »Subscription«.
Was aber viel wichtiger ist: Peloton hat im vierten Quartal seine wichtigsten Rentabilitätskennzahlen weiter verbessern können. Der zweistellige Nettoverlust in Höhe von 30,5 Millionen USD (27,4 Millionen Euro) erscheint im Vergleich zu den dreistelligen 241,6 Millionen (217,4 Millionen Euro im vierten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres 2022/2023) fast schon wie Peanuts.
Peloton führt das verbesserte Ergebnis bei nahezu gleichen Umsätzen vor allem auf erhebliche Fortschritte bei den Kosteneinsparungen zurück. Hier habe man im Rahmen des im Mai verkündeten Restrukturierungsplan über 200 Millionen USD (189 Millionen Euro) eingespart. Was Ausgaben betrifft, werde man diese weiterhin optimieren. Das bereinigte EBITDA 04-06/2024 lag bei 70,3 Millionen USD (63,3 Millionen Euro).
Das gesamte Geschäftsjahr 2023/2024
Der Nettoumsatz des Peloton-Gesamtjahres 2023/2024 lang mit seinen 2,70 Milliarden USD (2,4 Milliarden Euro) im Vergleich zu 2022/2023 mit 3,6 Prozent im Minus. Zum Vergleich: der Nettoverlust des vorherigen Geschäftsjahres lag mit 1,26 Milliarden USD (damals 1,17 Milliarden Euro) satte 55,3 Prozent unter dem des Geschäftsjahres 2021/2022! Vom Gesamtumsatz entfielen 991,7 Millionen USD auf »Connected Fitness« (891,8 Millionen Euro, minus 12,3 Prozent) und 1,71 Milliarden USD (1,54 Milliarden Euro, plus 2,3 Prozent) auf »Subscription«.
Somit konnte auch der Nettoverlust 2023/2024 mit seinen 551,9 Millionen USD (496,6 Millionen Euro) im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr mit seinen 1,26 Milliarden USD (1,13 Milliarden Euro) mehr als halbiert werden. Das bereinigte EBITDA des Geschäftsjahres 2023/2024 lag bei 3,5 Millionen USD (3,2 Millionen Euro).
Ausblick
Mit Blick auf das derzeit laufende erste Quartal und des Gesamtjahres 2024/2025 geht Peloton weiter von einem auf mehreren Faktoren beruhenden Rückgang der Hardware-Verkäufe als im Vorjahr aus. Zum einem ist das erste Quartal aus der Marktperspektive typischerweise ein saisonal schwaches Quartal für Hardware-Verkäufe. Zum anderen verweisen die US-Amerikaner auf ein weiteres für anhaltenden Gegenwind sorgendes unsicheres makroökonomisches Umfeld.
»Da wir uns weiterhin auf nachhaltiges, profitables Wachstum konzentrieren, spiegelt unsere Umsatzprognose außerdem unsere Entscheidungen wider, die Vertriebs- und Marketingausgaben im Jahresvergleich zu reduzieren.« Heißt, dass weniger Werbeaktionen innerhalb des Quartals durchgeführt und keine Mietoption für das Indoor-Bike mehr anboten werden.
Somit erwarten die US-Amerikaner schon einmal für das erste Geschäftsquartal »hauptsächlich aufgrund geringerer Vertriebs- und Marketingausgaben und weiterer Fortschritte bei der Umsetzung unseres Kostensenkungsplans« eine deutliche Verbesserung beim bereinigten EBITDA. Außerdem befindet sich Peloton weiter auf der Suche nach einem neuen CEO, der die in Schieflage geratene Plattform weiter auf Vordermann bringt.

Tedxt: Jo Beckendorff

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