Mit Blick auf die ersten vorgelegten vorläufigen Zahlen der Piaggio & C S.p.A. (alias Piaggio Group – Marken Ape Aprilia, Derbi, Gilera, Moto Guzzi, Piaggio, Scarabeo, Vespa) hat die italienische Zweirad- und Nutzfahrzeuggröße im Geschäftsjahr 2020 mit einem konsolidierten Nettoumsatz von um die 1,31 Milliarden Euro einen um 13,6 Prozent niedrigeren Nettoumsatz als im Vorjahr eingefahren. Dieses an sich enttäuschende Ergebnis führt der Verwaltungsrat auf die Corona-bedingte erste Schließung der Produktion und des Vertriebs in vielen Ländern für mehrere Wochen zurück.
Selbst im zweiten Halbjahr – also nach dem ersten Lockdown – konnte Piaggio Group nicht das aufholen, was vorab verloren ging: für den Zeitraum Juli bis Dezember 2020 gehen die Italiener von einem im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2019 Wachstum von gerade einmal 1,3 Prozent aus.
Piaggio Pedelec-Range Wi-Bike soll weiter laufen
In den zum Zeitpunkt dieses Schreibens ersten vorliegenden vorläufigen Zahlen des Geschäftsberichts 2020 ist das Thema E-Bike bzw. E-Step-Scooter nicht explizit erwähnt. Wobei es überhaupt die Frage ist, ob es im später detailliert veröffentlichten Geschäftsbericht auftauchen wird: Das junge E-Step-Scooter Geschäft der Piaggio-Marke Aprilia surrt erst wie berichtet in diesem Frühjahr los und läuft über Lizenznehmer MT Distribution srl.
Von der 2015 erstmals vorgestellten E-Bike-Mobilitätslinie »Wi-Bike« unter dem Markennamen Piaggio, für die die Italiener sogar einen eigenen Antrieb (im Zusammenspiel mit einem Samsung-Akku) produzierten, ist in dieser Saison auch nichts Neues zu erwarten. Auf Nachfrage des RadMarkts heißt es aus der Piaggio-Marketingzentrale nur, dass »das Piaggio Wi-Bike-Sortiment für die Saison 2021 keine neuen Modelle haben wird«.
Auf die weitere Frage, ob das auch das Aus von Wi-Bike bedeute, wird uns versichert, dass die junge E-Bike Range von Piaggio weiter fortgeführt wird. Allerdings taucht sie weder auf der Piaggio Group- noch auf der Piaggio-Webseite auf.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Piaggio Group