In Zahlen: der Nettoumsatz 01-03/2023 schaltete um 20 Prozent auf 546,8 Millionen Euro nach oben. »Das EBITDA betrug 81 Millionen Euro bei einer EBITDA-Marge von 14,8 Prozent und der Nettogewinn verdoppelte sich fast gegenüber dem Vorjahreszeitraum und erreichte 24,1 Millionen Euro«, freut sich der Piaggio Group-Vorsitzende und -CEO Roberto Colaninno, »mit diesen Ergebnissen sind wir mit unserer Arbeit sehr zufrieden und können mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft blicken, da wir den wichtigen Wachstumspfad, den wir bereits eingeschlagen haben, weiterverfolgen und die geplanten Investitionen sowie unser Engagement für ESG-Themen bestätigen. Das Hauptziel für 2023 besteht darin, die Margen zu erhalten und Verbesserungen zu erzielen, wo immer dies möglich ist.«. Anmerkung des RadMarkt: »ESG« steht für »Environment, Social & Governance«, also Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung).
Aufgeteilt nach Regionen konnte Piaggio Group seinen oben genannten Umsatz in EMEA und Amerika im ersten Quartal gegenüber 01-03/2022 um jeweils 19,5 Prozent, in Asien-Pazifik um 12,4 Prozent und in Indien um 34,1 Prozent hochfahren.
Der letztendliche Quartals-Nettogewinn war mit seinen 24,1 Millionen Euro ebenfalls der Beste, der jemals von den Italienern in den ersten drei Monaten des Jahres erzielt wurde. Außerdem lag er im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres mit 90,2 Prozent im Plus.
Zweiräder
Insgesamt verkaufte Piaggio Group im ersten Quartal weltweit 154.900 Fahrzeuge (plus 9,2 Prozent). Davon entfielen 124.700 Einheiten auf Zweiräder (plus 4,8 Prozent). Mit denen wurde ein Nettoumsatz von 438 Millionen Euro (plus 17,1 Prozent) eingefahren. Auch darin enthalten: Ersatzteile und Zubehör in Höhe von 38,7 Millionen Euro (31,4 Prozent).
Was dabei vor allem gut lief: Motorroller. Sie erzielten – angeführt von der Pioniermarke Vespa – einen Umsatzanstieg von 16,8 Prozent.
Der Motorrad-Sektor der Gruppe kann sich allerdings ebenfalls sehen lassen: er kam im ersten Quartal 2023 auf einen Umsatzrekord mit einem Plus gegenüber 01-03/2022 von 12,7 Prozent.
Nutzfahrzeuge
Bei den Nutzfahrzeugen verzeichnete die Piaggio-Gruppe im ersten Quartal 2023 einen Absatz von 30.200 Fahrzeugen (plus 32,4 Prozent). Mit denen wurde ein Nettoumsatz von 108,8 Millionen Euro (plus 32,9 Prozent) eingefahren. Auch dabei: Ersatzteile und Zubehör mit einem Umsatz von 15,4 Millionen Euro (plus 21,1 Prozent).
Piaggio Fast Forward
Für das von den Italienern kreierte und gelenkte Robotik- und Future-Mobility-Unternehmen Piaggio Fast Forward (PFF) mit Sitz in Boston werden keine Zahlen genannt. Dafür wird aber darauf hingewiesen, dass das Produktportfolio mit einem neuen Roboter namens »Gitamini« erweitert wurde.
»Gitamini« fasst die Technologie und die Funktionen seines »großen Bruders« »Gita« in einem leichteren und kompakteren Design zusammen. Sowohl »Gitamini« als auch »Gita« werden im PFF-Werk im Bostoner Stadtteil Charlestown hergestellt.
Die erste Vermarktungsphase der Roboter konzentriert sich auf den US-Markt, wo der Verkehr von Robotern auf den Straßen der Städte bereits geregelt ist. Um weitere Anwendungen für »Gita« im Reise-, Wohnungs- und Einzelhandels-Sektor sowie bei der Zustellung auf der letzten Meile zu testen, hat PFF auch zusammen mit Partnern aus verschiedenen Branchen eine Reihe von Pilotprogrammen gestartet.
Zudem hat PFF Sensoren mit einer innovativen Technologie entworfen und entwickelt, die erstmals im neuen dreirädrigen Piaggio »MP3«-Roller zum Einsatz kommen und für beispiellose Sicherheit sorgen soll. »Dank der Integration fortschrittlicher Fahrerassistenz-Systeme (ARAS) spielen die neuen Sensoren eine wichtige Rolle bei der Unfallverhütung und dem Schutz des Fahrers«, heißt es dazu auf der Piaggio Group-Zentrale in Pontedera in der Provinz Pisa.
Ausblick
Piaggio Group geht davon aus, mit ihrem einzigartigen Markenportfolios weiter auf Wachstumspfaden zu cruisen. Dabei werde man allerdings ein ständiges Augenmerk auf ein effizientes Management sowie die eigene wirtschaftliche und finanzielle Struktur legen. Nur so könne man sofort und flexibel auf die Herausforderungen und Ungewissheiten des Jahres 2023 reagieren. Überhaupt sei es angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten in diesen angespannten geopolitischen Zeiten weiterhin schwierig, irgendwelche Prognosen abzugeben.
Text: Jo Beckendorff