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Piaggio-Group: Marktschwäche lenkt vollen Fokus auf Rentabilität
Europas führende Zweirad-Größe Piaggio & C. S.p.A. (alias Piaggio Group) hat im ersten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2024 einen Umsatzrückgang von 21,3 Prozent auf 428 Millionen Euro eingefahren. Dank Kosten- und Produktivitäts-Überwachung konnten die Italiener aber eigenen Angaben zufolge in den letzten Monaten »die höchsten je erzielten Margen« einfahren.

Im ersten Quartal verkaufte die Piaggio-Gruppe weltweit 120.300 Fahrzeuge (minus 22,3 Prozent). In dieser Zahl enthalten: 91.400 Zweiräder. Mit denen fuhr der Anbieter einen Nettoumsatz von 331,7 Millionen Euro (minus 24,1 Prozent) ein. Darin enthalten: der Verkauf von Ersatzteilen und Zubehör in Höhe von 34,9 Millionen Euro (minus 9,5 Prozent).
Was den oben genannten Rückgang des Gesamtumsatzes im ersten Verkaufsquartal 2024 betrifft, verweisen die Italiener zuallererst auf die Entwicklung der Verkäufe auf den asiatischen Märkten. Die hatten im Vergleichszeitraum 01-03/2023 einen regelrechten Höhenflug hingelegt – und rollten nun eben wieder »down to earth«.
»Außerdem spiegelt der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum die notwendige Anpassung der Lagerbestände in den weltweiten Vertriebsnetzen im Hinblick auf die neuen Emissionsvorschriften wider, die zwischen 2024 und 2025 für zwei-, drei- und vierrädrige Fahrzeuge in Kraft treten werden«, heißt es dazu auch aus der Unternehmenszentrale in Pontedera (Pisa).
Während das EBITDA im Vergleich um 7,1 Prozent auf 75,3 Millionen Euro sank, rutschte der Nettogewinn um zweistellige 22,5 Prozent auf 18,7 Millionen Euro nach unten.
Was die Italiener allerdings positiv stimmt: dank Kosten- und Produktivitäts-Überwachung betrug die erzielte Netto-Umsatzrendite 30,4 Prozent. Zum Vergleich: in 01-03/2023 waren es 26,7 Prozent.
»Die Rentabilität bleibt der wichtigste Motor für die Zukunft. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, diese Ergebnisse für das Gesamtjahr 2024 zu bestätigen, unabhängig von möglichen vorübergehenden Abschwächungen auf einigen Märkten«, heißt es dazu im vorliegenden Geschäftsbericht.
Ausblick
Mit Blick auf die aktuelle geopolitische Lage und den davon betroffenen Warenverkehr hat Piaggio-Group bereits in den letzten Monaten beschlossen, die Fahrzeug-Bestände in ihren Lagern vorübergehend aufzustocken. So will man möglichen Bauteile-Engpässen vorbeugen.
Was das laufende Geschäftsjahr betrifft, haben sich die Italiener zum Ziel gesetzt, die Rentabilität der letzten Monate – »unabhängig von möglichen vorübergehenden Abschwächungen auf einigen Märkten« – zu erhalten.
Tatsache sei, dass die derzeitigen Probleme im internationalen Transportwesen und der damit verbundene Anstieg der Transportkosten und -zeiten bestehen bleiben. Die könne man nur mit einer sorgfältigen Bestands- und Beschaffungsverwaltung und -planung bewältigten. Zugleich würde an einer Effizienzverbesserung gearbeitet.
O-Ton aus Pontedera: »Vor diesem Hintergrund bestätigt Piaggio die geplanten Investitionen in neue Produkte im Zweiradsektor und bei Nutzfahrzeugen sowie die Konsolidierung seines Engagements für ESG-Themen. Um für die aktuelle Energiewende gerüstet zu sein, wurden in Italien für die kommenden Jahre wichtige Investitionspläne aufgestellt.  Die Entscheidung, die Entwicklung und Produktion strategischer Anlagen zu vertikalisieren, wird der Schlüssel für ein effizientes Management der neuen Technologien sein.«
Kurzer RadMarkt-Nachtrag: wie berichtet genehmigte das heimische Ministerium für Unternehmen und Made in Italy am 15. April einen von der Piaggio-Gruppe vorgelegten Entwicklungsvertrag. Dieser sieht einen Investitionsplan in Höhe von rund 112 Millionen Euro zur Erweiterung der Produktion im Piaggio-Werk in Pontedera vor.
Dort soll dann im Rahmen des industriellen Entwicklungsprogramms »E-Mobility« sowohl eine neue »Made in Italy«-Palette Elektro-Motoren für emissionsfreie Fahrzeuge der neuen Generation als auch fünf industrielle Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingeführt werden.

Text: Jo Beckendorff

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