Am 11. Juli wird Europas größter Zweiradhersteller nach einer harten, aber geglückten Umstrukturierungsphase das Mailänder Börsenparkett betreten. Maximal 41 Prozent der Piaggio-Aktien werden dann in Streubesitz übergehen.
Der im Oktober 2003 eingesetzte Sanierer Roberto Colaninno scheint als Piaggio-Chef alles richtig gemacht zu haben. Jetzt wird mit neuem (Börsen-)Geld die zweite Sanierungsphase eingeläutet. Der Börsengang soll laut Colaninno den Finanzinvestoren und Gläubigerbanken Gelegenheit geben, sich aus dem sanierten Unternehmen komplett zurückzuziehen.
Piaagio hat nicht nur die 1946 gegründete Roller-Kultmarke Vespa unter seinen Fittichen, sondern auch den Ende 2004 übernommenen schwächelnden heimischen Mitbewerber Aprilia mitsamt der legendären Motorrad-Marke Moto Guzzi übernommen. Ansonsten gehören noch die Marken Derbi, Gilera, Piaggio und Scarabeo zum größten Zweiradanbieter Europas. Mit diesen Marken cruist das italienische Scooter- und Motorrad-Imperium immerhin mit einer Jahresproduktion von 610.000 Einheiten an die vierte Position weltweit. Der Jahresumsatz liegt mittlerweile wieder um die 1,45 Milliarden und der (Netto-)Gewinn bei 38 Millionen Euro.
– Jo Beckendorff –