Nachdem die Pierer Mobility Group bereits im Januar erste vorläufige Zahlen des gerade beendeten Geschäftsjahres 2021 bekannt gab und ihre diesbezügliche Umsatzprognose anhob, legten die börsennotierten Österreicher jetzt den fertig gestellten Geschäftsbericht mit all seinen Rekorden vor.
Demnach erzielte Pierer Mobility Group im letzten Jahr sowohl einen Umsatz- als auch ein Ergebnisrekord. Trotz der herausfordernden Situation in den internationalen Lieferketten einerseits und Risiken durch die Covid-19-Pandemie andererseits konnte der Umsatz um rund ein Drittel auf 2,042 Milliarden Euro (plus 33,5 Prozent) angehoben werden. Mit insgesamt 409.797 verkauften Motorrädern und E-Bikes lieferte der Konzern damit ein weiteres Rekordjahr in Folge.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte sogar um 80,5 Prozent auf 193,5 Millionen Euro nach oben schießen.
Wegen der guten Zahlen wird auf der Pierer Mobility-Hauptversammlung vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie auszuschütten. Damit liegt der Dividendenvorschlag um 0,50 Euro über dem Wert der letzten Dividendenzahlung.
Motorräder
Getrieben von der weltweit hohen Nachfrage nach Motorrädern verkaufte die Gruppe im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 332.881 Einheiten (plus 23 Prozent). Aufgeteilt nach Marken entfielen davon 249.290 Einheiten auf KTM-Motorräder, 60.801 auf Husqvarna-Motorräder und 22.790 auf GasGas-Motorräder.
Aufgeteilt nach Vertriebsregionen lag der Absatz in Europe bei rund 120.000 Einheiten (plus 23 Prozent), in Nordamerika bei knapp 66.000 Einheiten (plus 25 Prozent) und in Australien bei rund 21.000 Einheiten (plus 26 Prozent). Das stärkste Wachstumspotenzial lag allerdings mit 32.500 verkauften Einheiten (plus 62 Prozent) in Südamerika (plus 62 Prozent) und mit 30.000 Einheiten (plus 56 Prozent) in Asien.
Fahrräder und Pedelecs
Die im Vergleich junge Fahrradsparte von Pierer Mobility konnte insgesamt 102.753 Fahrräder und Pedelecs unter den Markennamen Husqvarna E-Bicycles, R Raymon und GasGas E-Bikes verkaufen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von über 40 Prozent.
Die oben genannte Summe lässt sich in 25.837 Fahrräder (plus 50 Prozent) und 76.916 E-Bikes (plus 37 Prozent) aufteilen. Die erst im Dezember letzten Jahres übernommene sportive US-Fahrrad-Marke Felt Bicycles wird erst im laufenden Geschäftsjahr 2022 mit ersten Zahlen dabei sein.
Ausblick
Die Österreicher gehen in diesem Jahr von weiteren Herausforderungen in den internationalen Lieferketten aus. Darüber hinaus gelte es aber auch, geopolitische Risiken (Stichwort Krieg in der Ukraine), die sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken würden, im Auge zu behalten.
Hauptziel sei es, »das Innovations- und Entwicklungspotenzial im Bereich der E-Mobilität voll auszuschöpfen, den wachsenden Markt mit E-Fuel-Verbrennungsmotoren mitzugestalten und als Global Player mit den starken Marken der Pierer Mobility Group Marktanteile zu sichern«. Bis 2024 würden mindestens drei E-Plattformen mit mehreren Produkten eingeführt.
Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstand von Pierer Mobility Group seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022: die Österreicher gehen von einem weiteren Umsatzwachstum »zwischen 6 und 10 Prozent« aus.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Pierer Mobility Group