Zum guten Abschneiden hat natürlich auch die Pon.Bike-Division (Marken Cervélo, Focus, Gazelle, Kalkhoff, Santa Cruz, Union, Urban Arrow, Veloretti etc.pp) beigetragen. Schließlich wuchs die mit der Ende 2021 vom kanadischen Mischkonzern Dorel Industries Inc. übernommenen amerikanischen Dorel Sports Group mit ihrer den Fachhandel anfahrenden Cycling Sports Group (CSG, Marken Dorel Sports (Marken Cannondale, Charge GT etc. pp), der den Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle Group (PCG, Marken Mongoose, Pacific Cycle, Schwinn, etc. pp) sowie des brasilianischen Fahrrad-Produzenten Caloi zur führenden Europa-Größe. Erstmals sind die Ergebnisse der einstigen Dorel Sports Division in den Pon-Geschäftszahlen des Jahres 2022 enthalten.
»Es war ein weiteres Jahr voller Herausforderungen, insbesondere außerhalb unseres Geschäfts«, erklärte Pon Holdings-CEO Janus Smalbraak bei Vorlage der Zahlen, »die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Krisen sind offensichtlich, werden aber durch das Leid der unzähligen Opfer und ihrer Familien im Ukraine-Krieg in den Schatten gestellt. Unter schwierigen Umständen ist es uns gelungen, mit Pon ein äußerst gutes Jahr zu realisieren, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Unsere Stärke liegt vor allem in den hervorragenden Beziehungen zu unseren Partnern, Lieferanten und Kunden – ein großes Kompliment an alle unsere Mitarbeiter in aller Welt. Pon hat sich zu einem Powerhouse mit unzähligen hochwertigen Top-Marken entwickelt, einem Familienunternehmen, das in mehreren Branchen und sogar in sechzig Märkten tätig ist. Die Diversifizierung ist ein wichtiger Eckpfeiler unseres Erfolgs. Wir sind in praktisch jedem Teil der Wertschöpfungskette tätig, von der Produktion und Montage bis zum Verkauf und vom Vertrieb bis zu Service und Wartung. Die Transformation von Pon hört hier nicht auf. Heutzutage dreht sich alles um die Elektrifizierung und Digitalisierung, und in diesem Bereich sind wir ganz klar vorne mit dabei. Die Nachfrage nach umweltfreundlicher und nachhaltiger Mobilität ist groß, und wir sind Vorreiter in diesem Bereich. Wir haben unser Automobilgeschäft in den Niederlanden, Deutschland, Vietnam und den USA weiter ausgebaut, unterstützt durch das Wachstum bei Elektroautos. Die Integration von Dorel Sports und Pon.Bike schreitet zügig voran und macht uns zu einem Global Player mit Top-Fahrradmarken und E-Bikes. Die großen Investitionen in die Fahrrad-Infrastruktur, die vor allem in Europa und den USA getätigt werden, werden dem E-Bike-Verkauf in Zukunft zusätzlichen Auftrieb verleihen.«
Laut Smalbraak konnte Pon Holdings im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von mehr als 10 Milliarden Euro einfahren. Eine genauere Zahl wird leider nicht genannt. Nur so viel: gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz um 23 Prozent gesteigert werden. Die Umsatzsteigerungen wurden in allen Bereichen »von Akquisitionen in den Bereichen Automotive und Bike sowie von Veräußerungen im Bereich Industrial Mobility« erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten (EBITDA) stieg um 86,9 Prozent auf 1,045 Milliarden Euro. Darin enthalten: 383 Millionen Euro Erlöse aus Desinvestitionen. Der Nettogewinn lag mit 547 Millionen Euro (plus 78,2 Prozent) auf einem neuen historischen Rekordwert.
Während der Gesamtumsatz von Pon Automotive im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent auf 6 Milliarden Euro hochschaltete, wuchs Pon-Bike um 84,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Dieser Umsatzsprung wurzelt sowohl in der Übernahme von Dorel Sports, mit der das Unternehmen Mitbewerber und Landsmann Accell Group überholte und zum größten Bikeanbieter Europas aufstieg, als auch in der enormen E-Bike-Nachfrage.
Text: Jo Beckendorff