Heute (2. Mai) gab die börsennotierte Accell-Group bekannt, die aufgenommenen Gespräche mit Mitbewerber Pon Holdings nicht mehr weiter fortzuführen. Wie im April offiziell bekannt gegeben wurde, hatte Landsmann Pon bereits am 17. März ein Übernahmeangebot an Accell geschickt.
Dazu meint der gerade zum interimistischen Accell-Vorsitzenden beförderte Hielke Sybesma: »Nachdem wir jeden Aspekt des unterbreiteten Angebots studiert haben, kam sowohl unser Verwaltungsrat als auch unser Vorstand zu dem Ergebnis, dass Pon Holdings’ Angebot nicht ausreichend die zukünftigen Wertschöpfungsbeiträge der Accell-Gruppe und zu erwartenden Synergien reflektiert. Es ist auch klar geworden, dass das vorlegte Angebot nicht die ungeteilte Unterstützung unserer Aktionäre findet. Die Referenz, die wir jetzt zur Bewertung des Angebots anlegen, sind unsere gerade vorgelegte strategische Neuorientierung sowie den Wert, den wir dadurch erschaffen wollen sowie das Interesse unserer Aktionäre. Basierend auf diesen Punkten haben wir die Gespräche mit Pon Holdings derzeit auf Eis gelegt.«
In der jetzt vorlegten Presserklärung von Accell wird auch erstmals erklärt, das Pon nach einigen Gesprächen mit Accell sein erstes abgegebenes Angebot erhöht hatte. Stand dieses bei 32,00 Euro pro Aktie (plus der für 2016 geplanten Dividendenzahlung in Höhe von 0,72 Euro), hatte Pon es laut Accell »am 29. April um 1 Euro auf 33 Euro erhöht« (plus der für 2016 geplanten Dividendenzahlung in Höhe von 0,72 Euro). Diese Erhöhung habe aber keinen großen Einfluss auf die Bewertung des Angebots gehabt.
Accell weist noch einmal darauf hin, dass für Verwaltungsrat und Vorstand der Erfolg der erst letztens vorgelegten strategischen Neuorientierung ein »Stand-Alone«-Szenario darstelle. Das von Pon vorgelegte Angebot würde nicht dem anvisierten Zukunftswert der Accell-Group entsprechen, den man unabhängig erreichen wolle. Daher fehle auch die Zuversicht an weiteren Gesprächen über ein mögliches Zusammengehen mit der Fahrrad-Division von Pon, das auch die Zustimmung und ausreichende Unterstützung seitens der Accell-Aktionäre benötige.
Ob das allerdings das endgültige Aus der Übernahme-Idee ist oder es sich um ein weiteres Feilschen des Angebotspreises handelt, wird sich zeigen.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Accell Group