Porsche erhöht seine Beteiligung in Greyp-Mutter Rimac
Mate Rimac auf einem farblich auf seinen E-Sportscar abgestimmten Greyp-Bike.

Nachdem Sportwagen-Bauer Porsche AG gerade der Erstpräsentation seines zweiten E-Automodells »Taycan« zwei erste serienproduzierte Porsche E-Bikes zur Seite stellte, bauen die Stuttgarter jetzt ihre sportlichen E-Mobilitätsaktivitäten mit einer Erhöhung ihrer Beteiligung an der kroatischen E-Technologie- und Sportwagen-Schmiede Rimac Automobili von bisherigen 15 auf 24 Prozent aus. Anders ausgedrückt: Porsche investiert weitere 70 Millionen Euro in den kroatischen Mitbewerber mit Sitz in Sveta Nedelja bei Zagreb.

Warum wir darüber berichten? Weil nicht nur Porsche, sondern auch Rimac im Sektor E-Bike mitmischt – letzter allerdings schon etwas länger: Greyp Bikes ist eine von Rimac Automobili-Gründer und -Chef Mate Rimac ins Leben gerufene Tochtergesellschaft. Diese hat nicht nur in der Fahrradbranche mit ihren »Connected Hyperbikes« für Furore gesorgt.
Greyp Bikes: »fully connected e-bikes«
Greyp Bikes bietet mit jedem nur erdenklichen E-Schnickschnack ausgestattete E-Mountainbikes (E-Trekking-Modelle sollen in diesem Jahr, E-City-Modelle im Jahr 2022 folgen) – angefangen von GPS- über Wifi- und USB-C-Connectity bis hin zur vorderen und hinteren Weitwinkel-Kamera, Diebstahl-Warnanlage und einem sogenannten Live Competition Mode.
Anfangs noch hier und das für ihren »E-Overkill« belächelt, hat sich das im Rahmen des sich in der Fahrradbranche immer mehr durchsetzenden Konnektivitäts-Gedanken gedreht. Nicht selten sind es ja gerade diese kleinen feinen Features, die Trend setzen – und denen dann die Großen folgen.
Rimac Automobili: High-tech für E-Mobilität
Genauso ist es auch Mate Rimacs E-Sportwagen-Schmiede ergangen. Anfangs für seine E-Auto-Aktivitäten belächelt, änderte sich das erst mit der Vorstellung des E-Supercar-Modells »Concept_One« – dem laut Eigenangaben »kraftvollsten E-Auto der Welt«. Neben der Entwicklung und Fertigung von E-Supersport-Wagen mit bis zu 2000 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 400 km/h liefert der Anbieter, der mittlerweile fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, auch Technologien und Systeme für mehrere namhafte Hersteller von Elektro-Automobilen zu.
Porsche setzt mit Rimac auch auf seine E-Zukunft
2018 wurde Porsche auf den jungen Mitbewerber, der gezielt Hightech-Komponenten wie Hochleistungs-Antriebe und Batteriesysteme für die E-Mobilität in seiner Heimat Kroatien entwickelt und produziert, aufmerksam und investierte. Schon ein Jahr später stockten die Stuttgarter ihren Anteil an Rimac Automobili auf 15 Prozent auf. Die erneute Kapitalerhöhung in Höhe von 70 Millionen Euro auf einen Firmenanteil von 24 Prozent verdeutlicht die Ausweitung der strategischen Partnerschaft.
»Rimac ist bei prototypischen Lösungen und Kleinserien hervorragend aufgestellt«, erklärt Porsches stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT Lutz Meschke, »mit Mate Rimac und seinem Team haben wir einen wichtigen Partner an unserer Seite, der uns insbesondere bei der Entwicklung von Komponenten unterstützt. Rimac ist auf dem besten Weg, ein Tier-1-Lieferant für Porsche und andere Hersteller im Hochtechnologie-Segment zu werden. Erste Aufträge zur Entwicklung von höchst innovativen Serien-Komponenten hat Porsche bereits an Rimac vergeben.«
Von der künftig noch engeren Zusammenarbeit profitieren laut Meschke beide Seiten: »Mate Rimac inspiriert uns mit seinen innovativen Ideen. Umgekehrt profitiert er von unserem Know-how in Sachen Produktion und Methodenkompetenz in der Entwicklung.«

Text: Jo Beckendorff, Foto: Greyp Bikes
 

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