Wie Landsmann Merida auch sind die Zahlen, die Ideal Bike kommuniziert, äußerst dünn. Es wird nur das veröffentlicht, was der Produzent als an der Taiwan-Börse notiertes Unternehmen tatsächlich herausgeben muss.
Was wir wissen: die letztjährige vorläufige Insolvenz des wieder durchgestarteten deutschen Kunden Advanced Sports GmbH (alias Advanced-Europe – Marken Breezer, Fuji, SE Bikes) sowie die des niederländischen (mit neuem Investor im Rücken ebenfalls wieder durchgestarteten) E-Bike-Anbieters VanMoof haben Ideal Bike hart getroffen – und wirken auch noch nach. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich der Produzent von diesen für ihn harten Schlägen erholt und die Produktionszahlen wieder dort sind, wo sie einmal waren.
Das wird auch mit Blick auf den erzielten Rohertrag der ersten drei Verkaufsquartale 2024 in Höhe von 87,46 Millionen TWD (2,55 Millionen Euro) deutlich. Zum Vergleich: in den ersten neun Monaten des Vorjahres wiesen die Taiwaner noch einen Rohertrag von 265,40 Millionen TWD (7,73 Millionen Euro).
Dass man trotzdem eine letztendliche Verlustverringerung erzielen konnte, ist unter anderem auf radikale Kostensenkungen zurückzuführen: die wurden im Vergleich zu 01-09/2023 um mehr als die Hälfte (genau genommen um 52,7 Prozent) auf nunmehr 219,44 Millionen TWD (6,39 Millionen Euro) gedrückt.
Wie es nun weiter geht? Auch dazu gibt es seitens Ideal Bike keinerlei Auskünfte. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Produzent seine Verluste mit Hilfe einer harten Kostenbremse weiter abbauen wird und irgendwann auch wieder mit Hilfe eines höheren Auftragsvolumen (u.a. auch von den neu durchgestarteten Kunden Advanced Sports und VanMoof?) auch seine Produktion und somit auch seinen Umsatz wieder hochfahren kann.
Text: Jo Beckendorff