Prophete Group: Verkaufsprozess ist angelaufen
Nachdem die einzelnen Unternehmen der Prophete-Gruppe im Zeitraum 20 bis 23. Dezember Insolvenz anmeldeten, hat der eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Manuel Sack von der Kanzlei Brinkmann & Partner (B&P) bereits »mit Zustimmung des vorläufigen Gläubigerausschusses einen strukturierten internationalen Investorenprozess« eingeleitet.
Foto: Cycle Union

Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb der insolventen operativen Gesellschaften Prophete GmbH & Co. KG (Rheda-Wiedenbrück) und Cycle Union GmbH (Oldenburg) mit den Marken Prophete, E-Bike Manufaktur, VSF Fahrradmanufaktur und Kreidler.
Was auffällt: weder die Cycle Union-Marke Rabeneick (die auch noch auf der Cycle Union-Webseite geführt wird) noch die von den Oldenburgern gegründete junge E-Bike Marke Swype (die nicht unter dem Cycle Union-Dach lief, sondern über die eigene Webseite www.swype.bike), werden genannt.
Dazu heißt es auf RadMarkt-Anfrage beim Insolvenverwalter, dass »Rabeneick und Swype nach Umsetzung der Markenkonzentration über die vergangenen zwei Jahre nicht mehr produziert werden«. Die weitere Verwendung der Marken würde allerdings im Rahmen des Transaktionsprozesses diskutiert.
Die nicht von der Insolvenz betroffene Beteiligung an der rumänischen Eurosport DHS in Höhe von 47,5 Prozent sowie die Betriebsimmobilien an den Standorten Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg können ebenfalls erworben werden. Kurzer RadMarkt-Hinweis: mehr zu Eurosport DHS in der aktuellen RadMarkt-Ausgabe 1/2023.
Die gute Nachricht zuerst: gleich mehrere Parteien haben bereits Interesse an dem traditionellen Fahrrad- und E-Bike-Hersteller bekundet. »Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, für Prophete eine zukunftsfähige Investorenlösung zu finden«, betont Sack.
Um die Gruppe nachhaltig profitabel aufzustellen, hat das Team um Manuel Sack gemeinsam mit den Beschäftigten auch schon einen umfassenden Maßnahmenkatalog definiert.
So wird auch der Verkaufsprozess von den Experten für Distressed M&A der international agierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) unterstützt. Anmerkung des RadMarkts: Mit dem Begriff »Distressed M&A« bezeichnet man den Erwerb von Unternehmen oder Teilen von Unternehmen, die auf eine Insolvenz zusteuern oder sich bereits in einem Insolvenzverfahren befinden.
»Das Team um Timo Klees (verantwortlicher Partner), Fabian Dalka und Julia Jaumann wird in den nächsten Tagen eine breite internationale Marktansprache initiieren und erste Gespräche mit Investoren führen«, heißt es in einer ersten Mitteilung des Insolvenzverwalters. Der Verkaufsprozess soll bis Ende Februar 2023 abgeschlossen sein.

Text: Jo Beckendorff

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