Herzstück der Firma Thaler Sports bleibt die Marke Protective, die einen echten Neustart erfuhr. Er fällt zusammen mit dem Besitzerwechsel. In einer Händlerveranstaltung wurden Jutta und Klaus-Peter Thaler in den Ruhestand verabschiedet. Auch sie sahen dann die neue Kollektion zum ersten Mal.
Dass es der Firma Ernst ist mit dem Neustart, sah man an dem nicht unerheblichen Aufwand der Präsentation: Die treuen Händler wurden in einen exklusiven Club in Düsseldorf gebeten, wo ihnen eine umfassende Show geboten wurde mit einem Comedian, der nach verhaltenem Start noch richtig auf Betriebstemperatur kam, sowie einer Modenschau, die den Besuchern die neue Kollektion auf höchst unterhaltsame Weise nahebrachte. Professionalität und Athletik der sechs Models waren auf sehr hohem Niveau.
Die Veranstaltung war auch der letzte Arbeitstag des Ehepaars Jutta und Klaus-Peter Thaler, die ihr Unternehmen an den Grofa-Chef Christoph Goebel verkauft hatten. Der Exrennfahrer Thaler bedauerte, seine alten Weggefährten Hennes Junkermann und Rudi Altig nicht begrüßen zu können, die andere Termine hatten. Aber auch so wurde es zu einem emotionalen Abschied.
Nachdem Thaler das Unternehmen nicht innerhalb der Familie übertragen konnte, war er erleichtert, dass der neue Eigner es als eigenständiges Unternehmen weiterführt und die Mitarbeiter übernimmt. Neue Maßnahmen, das Unternehmen weiterzuentwickeln, waren schon Monate vor der Übergabe zwischen altem und neuem Besitzer einvernehmlich eingeleitet worden. Neuer Verkaufsleiter wurde Jörg Schmidt, bisher in gleicher Position für den belgischen Rennradhersteller Ridley tätig.
Die Familie Thaler bleibt wichtig für das Unternehmen, denn Klaus-Peters Tochter Julia Thaler wurde zur Produktmangerin für die Marke Protective berufen. innerhalb von neun Monaten wurde eine neue Kollektion entwickelt, deren Vorführung die Besucher beeindruckte. Protective bekommt einen sichtbaren eigenen Stil, die Styles wirken sehr zeitgemäß, sportlich und elegant zugleich; billige Buntheit sucht man vergebens.
Vor allem aber wird Protective universeller: Von einer einseitig sportlichen Ausrichtung keine Spur, vielmehr hat man den Elektroradfahrer jetzt fest im Blick. Das schließt auch ein breites Spektrum an Übergrößen ein; absolut jeder Neueinsteiger ins E-Bike-Fahren soll seine passende Hose und sein passendes Oberteil finden. Dementsprechend findet man auch viele alltagstaugliche Looks.
Außerdem importiert Thaler Sports neuerdings Bekleidung der US-amerikanischen Marke Bellwether, die man als Ergänzung zu Protective sieht. Bei Bellwether soll es das geben, was es bei Protective nicht gibt – was man sich bei dieser Sortimentsbreite kaum noch vorstellen kann.
Protective jedenfalls kehrt mit der neuen Kollektion auch etwas zu seinen Wurzeln zurück, die im Arbeitsschutz liegen, wie man dem Namen schon entnehmen kann. Anatomic fitting technology und Bodymapping sind die Stichworte für eine optimale Passform.
Außerdem stehen Radschuhe in den Startlöchern – und zwar solche ohne Klickpedalanbindung. Denn auch hier liegt der Fokus auf dem Alltagsradler. Der soll mit den Protective-Schuhen dank optimaler Sohlengestaltung gleichermaßen Rad fahren und gehen können, selbst mit Schuhen im Business-Look.
Text/Fotos: Michael Bollschweiler